Faksimile 0861 | Seite 853
Kaldaune
Kaldāūne, f.; –n; –n-: die Eingeweide größerer
Thiere, nam. inſofern ſie zum Eſſen dienen (vgl. Kuttel,
Kuttelfleck): Ein rundes Weib, das oft Kapaunen | dir auf-
tiſcht, nicht zu oft K–n. V. 4, 122; Voll von feiſten K–n.
Hor. 2, 168 [„von fetten Kutteln“. W.]; Rinder-K–n,
ſ. Kalbutſch; Die ärmſten Bettler, K–n-Schlucker bei ihnen
genannt. Forſter R. 1, 17 ꝛc. Von Menſchen nur in
niedriger Schreibweiſe: Seine herausgeſtürzte Eingeweide
... Wenn Ihr Eure K–n in friſcher Luft ſähet, wie ich.
Klinger F. 201; Seit ich von ihrem ... Safte trank, | fühl’
ich in den K–n mich krank. Reithard 322; Die Herren von der
Gilde kniffen die Xenien noch in akademiſchen K–n. Zelter 5, 444.
Anm. S. Friſch 1, 162b, wonach das Wort früher
auch im edeln Sinne von Menſchen galt, wohl entlehnt aus
celt. coludd (Eingeweide), coluddyn (Darm). Die Ez. nam.
in Mecklenb. häufig: Sich die K. [den Wanſt] voll ſchlagen;
Ein Hemd auf dem Zaun | und eins auf der Kaldaun (ſprchw.,
von einem Armen) ꝛc.