Faksimile 0856 | Seite 848
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kabbeln
Kábbeln, intr. (haben) und refl.: 1) zanken:
Kindereien, worüber wir uns gekabbelt haben. Arndt E. 133;
Welcher ihn, ſelbſt wenn ſie ſich Anfangs kabbelten, doch zu-
letzt meiſtens in heitere Laune ſetzte. 203; Wo man ſich är-
gert, kabbelt und ſchlägt. WhMüller Bibl. 5, 40 (nach
SDach); Ein Weib, das .. wenig kabbelt. V. 4, 123. Dazu
z. B.: Hierbei erinnere ich mich einer kleinen Kabbelei,
die er .. einmal mit Schön hatte. Arndt Stein; Das Ge-
kabbel, Gezänk ꝛc. 2) Übertr. von 1: a) Schiff.:
Das Waſſer kabbelt ein bischen, gleichſam: es zankt,
grollt = wirft Wellen. Schütze, nam.: Die See kabbelt
oder geht kabbel, wenn die Wellen bei plötzlich umſprin-
genden Winde grade gegen einander laufen. Bobrik.
Dazu: Kabbelſee, kabbelnde See; Kabbelung, heftige
Brandung am Ufer und das Ausſpülen desſelben durch
die Wellen. b) beim Würfelſpiel, wenn der Gewinn
unentſchieden iſt, weil Mehrere denſelben höchſten Wurf
gethan, nochmal werfen um dadurch zwiſchen den Strei-
tenden (Kabbelnden) eine Entſcheidung zu bewirken.
Anm. S. keifen und davon kibbeln und unſer k., ſ.:
Kibbeln und kabbeln. Brem. Wörterb. 2, 765; Schütze 2, 208
und die dort angeführten Fortbildungen, nam. Kabbauen,
widerbellen, ſich lärmend-zanken, wozu vielleicht auch das
ſchleſ. kabacken = durchprügeln gehört, ſ. Weinhold und:
„kappen“, ferner Kamp, Anm. Für 2b vgl. Kabel.