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Juck
Júck, m., –(e)s; -e: (ſchwzr.) Anlauf zum Sprin-
gen, Sprung: Sein hohes Roß. Das ſprang | mit jähem
J. und Ruck beiſeit. Reithard 355; Im J., im Hui; Es
war nur ein J., eine Gemüthsaufwallung. Stalder.
Anm. Dazu Zſſtzg. bei Stalder: Abjuck: Abſprung,
Abſatz eines Gebirgs, Felſens; Aufjuck (li), Juckauf:
Auflauf (Art Eierkuchen); Brauſekopf (vgl.: Das iſt e Juckte.
Gotthelf Sch. 167). Ferner das Zeitw.; Jucken: ſpringen,
auffahren, z. B. die Worte eines Betrunknen: Welch ein
Gewackel? Juckt nicht die ganze Bündt? Reithardt 378, mit
Zſſtzg. wie bei „ſpringen“ꝛc., z. B.: Hu, wie er .. heulend
aufjuckt aus dem Grund. 236; Ein plötzliches in langen
Zwiſchenräumen wiederholtes Aufjücken des [von der
Schlange ganz] verſchlungenen Thieres. Linck Schl. 54;
Einem gleich aufjucken, ihm aufhüpfen (ſ. d.), ſeinem
Wink gehorſam. Schm.; Daß ſich die Ziege „verſtellt“ oder
„verjuckt“, wo ſie ſich weder vor- noch rückwärts mehr ge-
traut. Tſchudi Th. 601 u. ä. m., vgl. das in der Anm. zu
„Jagen“ erwähnte ,,Juckeln“. Sollte das hd. „Jucken“
(ſ. d.), ahd. jucchan, mhd. jucken nicht dasſelbe Wort ſein,
zunächſt die prickelnde, auffahrende, zum Kratzen reizende Be-
wegung bezeichnend? Dazu: Die Juck: ſchwache Art der
Krätze. Schm., und mit Uml.: Bei ſolcherlei Jück und ſchä-
bichter Sucht des Gewinnſtes. V. H. 2, 263.