Faksimile 0850 | Seite 842
Juck
Júck, m., –(e)s; -e:
(schwzr.) Anlauf zum Springen, Sprung: Sein hohes Roß. Das sprang | mit jähem J. und Ruck beiseit. Reithard 355; Im J., im Hui; Es war nur ein J., eine Gemüthsaufwallung. Stalder.
Anm. Dazu Zsstzg. bei Stalder: Abjuck: Absprung, Absatz eines Gebirgs, Felsens; Aufjuck (li), Juckauf: Auflauf (Art Eierkuchen); Brausekopf (vgl.: Das ist e Juckte. Gotthelf Sch. 167). Ferner das Zeitw.; Jucken: springen, auffahren, z. B. die Worte eines Betrunknen: Welch ein Gewackel? Juckt nicht die ganze Bündt? Reithardt 378, mit Zsstzg. wie bei „springen“etc., z. B.: Hu, wie er .. heulend aufjuckt aus dem Grund. 236; Ein plötzliches in langen Zwischenräumen wiederholtes Aufjücken des [von der Schlange ganz] verschlungenen Thieres. Linck Schl. 54; Einem gleich aufjucken, ihm aufhüpfen (s. d.), seinem Wink gehorsam. Schm.; Daß sich die Ziege „verstellt“ oder „verjuckt“, wo sie sich weder vornoch rückwärts mehr getraut. Tschudi Th. 601 u. ä. m., vgl. das in der Anm. zu „Jagen“ erwähnte ,,Juckeln“. Sollte das hd. „Jucken“ (s. d.), ahd. jucchan, mhd. jucken nicht dasselbe Wort sein, zunächst die prickelnde, auffahrende, zum Kratzen reizende Bewegung bezeichnend? Dazu: Die Juck: schwache Art der Krätze. Schm., und mit Uml.: Bei solcherlei Jück und schäbichter Sucht des Gewinnstes. V. H. 2, 263.