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Jodel Jodeler jodeln
I. Jōdel, m., –s; uv.:
ein (einzelner) jodelnder Ruf, versch. Gejodel (n., –s; 0): das dauernde Jodeln, s. Jauchzer 2 und Jodeler: Der einfache J. („Rugguser“) der keine Worte hat. Tschudi Th. 595; Wenn der jauchzende J. weit durchs Thal schallt. 586 etc.; Folgte uns mit Sprüngen und Gejodel. Hartmann Unst. 2, 257.
~er, m., –s; uv.:
1) jodelnde Person: Mein junger Freund, der als der beste Jodler bekannt war. Auerbach Tag. 47; Du verfluchter Jodler [Musikant]. Bodenstedt 2, 367; Die Jodlerin. 2) s. Jauchzer 2.
~n, intr. (haben) und tr.:
s. jauchzen 1e, von Menschen und Vögeln, bes. von jener eigenthüml., den Gebirgsvölkern eignen Art des Singens mit schnellem Uberschlagen aus der Bruststimme in die höhern Töne der Falsettstimme: Die Tiroler könnten das J. darüber verlernen. Börne 1, XXVIII; Einem zart und lebhaft j–den allgemeinen Sehnsuchtston. G. 18, 282; Ins J., ins Lieblocken der Vögel. Zelt. 4, 338; Schon jodelte ein ungeduldiger Hirtenknabe um die Wette mit der Lerche. Gutzkow R. 4, 478; Der Postillon jodelt .. ein munteres Liedchen. Hackländer Sold. 11; Reithard 37; 291 etc. Auch Zsstzg., vgl. die von singen etc., z. B.: Einen an-j.; Der Morgensonne | freudig laut entgegen- j.; Eine Arie jodelt sich in die andere hinüber. Gutzkow Zaubr. 3, 67 (zieht sich jodelnd hinüber).
Anm. Tonw., s. Johlen, Jauchzen, Juchen etc. und vgl. Schm. 2, 263. In Östreich: Wollatzen. Auerbach Tag. 47 etc. Nbnf.: Der Tiroler .. juodelte aus der Fistel. Brentano Wehm. 97, vgl. Dudeln. S. auch: Wenn man die Sus-Namen [lateinisch auf ,sus“ ausgehend] so schön [nach der Weise Jörg Witzels] vergorgelt, verjörgelet, verjodelet und verhundstutzet. Fischart (Wackernagel 3, 1, 482).