Faksimile 0848 | Seite 840
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jochen
II. Jóchen, tr.: ins Joch bringen, ſpannen, z. B.:
So wollt er ſich nicht j. laſſen. Arndt 306; Mit .. j–der
Pflugesſchar. König (Monatbl. 1, 540b); Aufgebrochen, |
das Glarner Volk zu j. Reithard 362; Wo iſt mein Löwen-
paar? | jocht es davor. Uechtritz (Tieck DBl. 2, 337); Jochte
die hurtigen Roſſ’ an den Wagen. V. Jl. 23, 294 ꝛc.
Die, der Vermählung ungejocht [nicht unterworfen ꝛc.], |
mägdiglich unſere Stadt bewahrt. Ar. 3, 84. Häufiger
Zſſtzg., ſo auch von„Jocher, Jochung“.
Zſſtzg. z. B.: Ab-: vom Joch abſpannen, Ggſtz.
von „an-j.“, wie „aus-j.“ von „ein-j.“ und für
Beides ent-j. An-: ans Joch ſpannen: Die Ochſen
a., an den Pflug; Gebot der Greis den Seinen, die Roſſe |
anzujochen. B. 209b = anzuſchirren, vgl. zuſammen-j.;
Dieſer freie emporſtrebende Geiſt iſt in das ſtarre, unwandel-
bare Uhrwerk eines ſterblichen Körpers geflochten, .. ſeinen
kleinen Schickſalen angejocht. Sch. 752b ꝛc.; ſchwzr.: mit
harten, ungeſtümen Worten anfahren. Āūf-:
Einem Etwas a., als Joch aufzwingen, auflegen: Wenn
ſie die altrömiſche Freiheit .. ihren Nachbarn aufdringen oder,
wie Klopſtock ſpricht, a. wollen. Seume Sp. 31. Aūs-:
aus dem Joch ſpannen: Die Stiere a., ſ. ab-j. Be-:
gw. unter-j., ſ. Ggſtz. ent-j.: Ob dort ein ſchlauer Guſtav
Oktavius | ein Volk bejoche. Stolberg 1, 2; 5, 13; Ringend
mit den Bejochern. Kl. 7, 32; Bejochung. 26 ꝛc. Eīn-:
ins Joch ſpannen: Der im Hof die Ochſen einjochte. Auer-
bach Dorf. 4, 275; Ich will mich nicht in eine Alltagsehe e.
laſſen. Dicht. 1, 225; Hat endlich der Flattergeiſt ſich feſſeln
laſſen? Iſt er eingejocht? Klinger Th. 2, 22; Monatbl. 2,
444b ꝛc. Ent-, tr.: des Joches entledigen: Daß
der entjochte Menſch jetzt ſeiner Pflichten denkt. Sch. 25a.
Unter-: unter das Joch (ſ. d. 6b) bringen, Einen
oder Etwas bezwingen und es ſich ſo unterwürfig,
dienſtbar machen: Freiheit iſt ... das Loſungswort der
Deſpotie ſelbſt, wenn ſie ihre unterjochte Maſſe gegen den
Feind anführt. G. 4, 222; Hatte er ſchon die Sinne be-
ſtochen, ehe er ſich die Gemüther unterjochte. Sch. 1046b;
408b; Er ſuchte, ſeine Furcht männlich zu bekämpfen; es ge-
lang ihm zwar, ſie zu überwältigen, aber er konnte ſie nicht
unter-j. Steffens Malk. 2, 32 ꝛc.; Das ununterjochte Volk;
Der Unterjocher; Die Unterjochung, vgl. Be-,
ver-j. Ver-: (ſelten) vollſtändig unter-j.: Tapfre
Männer, | die ein Weib verjochet und betrüget. H. 8, 522;
Sein verjochtes Vaterland. 15, 142. Zuſámmen-:
an einem Joch vereinigen, zuſammenſpannen: Hieß die
Seinigen, das Roßgeſpann | z. B. 154a, ſ. an-j.; Der vier
Roſſe zuſammenjochte. Jacobs Phil. 49 u. ä. m.