jochen
II. Jóchen, tr.:
ins Joch bringen, spannen, z. B.: So wollt er sich nicht j. lassen. 306; Mit .. j–der Pflugesschar. 1, 540b); Aufgebrochen, | das Glarner Volk zu j. 362; Wo ist mein Löwenpaar? | jocht es davor. DBl. 2, 337); Jochte die hurtigen Ross’ an den Wagen. Jl. 23, 294 etc. — Die, der Vermählung ungejocht [nicht unterworfen etc.], | mägdiglich unsere Stadt bewahrt. Ar. 3, 84. — Häufiger Zsstzg., so auch von„Jocher, Jochung“.
Zsstzg. z. B.: Ab-: vom Joch abspannen, Ggstz. von „an-j.“, wie „aus-j.“ von „ein-j.“ und für Beides ent-j. —
An-: ans Joch spannen: Die Ochsen a., an den Pflug; Gebot der Greis den Seinen, die Rosse | anzujochen. B. 209b = anzuschirren, vgl. zusammen-j.; Dieser freie emporstrebende Geist ist in das starre, unwandelbare Uhrwerk eines sterblichen Körpers geflochten, .. seinen kleinen Schicksalen angejocht. Sch. 752b etc.; schwzr.: mit harten, ungestümen Worten anfahren. —
Āūf-: Einem Etwas a., als Joch aufzwingen, auflegen: Wenn sie die altrömische Freiheit .. ihren Nachbarn aufdringen oder, wie Klopstock spricht, a. wollen. Seume Sp. 31. —
Aūs-: aus dem Joch spannen: Die Stiere a., s. ab-j. —
Be-: gw. unter-j., s. Ggstz. ent-j.: Ob dort ein schlauer Gustav Oktavius | ein Volk bejoche. Stolberg 1, 2; 5, 13; Ringend mit den Bejochern. Kl. 7, 32; Bejochung. 26 etc. —
Eīn-: ins Joch spannen: Der im Hof die Ochsen einjochte. Auerbach Dorf. 4, 275; Ich will mich nicht in eine Alltagsehe e. lassen. Dicht. 1, 225; Hat endlich der Flattergeist sich fesseln lassen? Ist er eingejocht? Klinger Th. 2, 22; Monatbl. 2, 444b etc. — Ent-, tr.: des Joches entledigen: Daß der entjochte Mensch jetzt seiner Pflichten denkt. Sch. 25a. —
Unter-: unter das Joch (s. d. 6b) bringen, Einen oder Etwas bezwingen und es sich so unterwürfig, dienstbar machen: Freiheit ist ... das Losungswort der Despotie selbst, wenn sie ihre unterjochte Masse gegen den Feind anführt. G. 4, 222; Hatte er schon die Sinne bestochen, ehe er sich die Gemüther unterjochte. Sch. 1046b; 408b; Er suchte, seine Furcht männlich zu bekämpfen; es gelang ihm zwar, sie zu überwältigen, aber er konnte sie nicht unter-j. Steffens Malk. 2, 32 etc.; Das ununterjochte Volk; Der Unterjocher; Die Unterjochung, vgl. Be-, ver-j. —
Ver-: (selten) vollständig unter-j.: Tapfre Männer, | die ein Weib verjochet und betrüget. H. 8, 522; Sein verjochtes Vaterland. 15, 142. —
Zusámmen-: an einem Joch vereinigen, zusammenspannen: Hieß die Seinigen, das Roßgespann | z. B. 154a, s. an-j.; Der vier Rosse zusammenjochte. Jacobs Phil. 49 u. ä. m.
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