Irrthum
Irr~thum, m., –(e)s; -thümer; –s-:
das unvorsätzliche Nehmen des Falschen für das Wahre und das durch solches Irren Hervorgebrachte, Ggstz. Wahrheit, vgl. Jrrsal 3: Ein grober, (un)verzeihlicher, kleiner I.; In einen I. (ver)fallen, gerathen; Im I. sein, stecken, bleiben; Auf seinem J. beharren; Sich von einem I. los-, freimachen, befreien; Einen zu einem I. verleiten, ihn aus seinem I. reißen; Den I. finden, verbessern; Einen I. begehn; Es ist ein I. darin, dabei, damit vorgegangen; Der J. kann aus dem Herzen, er kann aus dem Kopfe entspringen. 2, 18; Dieser I. mag in Meinungen oder in Neigungen bestehen. 39, 295; Jeder I., der aus dem Menschen und aus den Bedingungen, die ihn unmittelbar umgeben, entspringt, ist verzeihlich. 298; Eine nachgesprochene Wahrheit verliert schon ihre Grazie, ein nachgesprochener J. erscheint abgeschmackt. ebd.; Das Übermaß newtonischer — Unredlichkeit sage ich nicht, sondern wohl nur newtonischen I–s. 338; 212; Ganze, Halb- und Viertels-Irrthümer sind gar schwer und mühsam zurechtzulegen. 3, 153; Viel J. und ein Fünkchen Wahrheit. 11, 10; J., laß los der Augen Band. 97; Da . der Sprachgebrauch ... durch I. ein falsches Urtheil des Verstandes, hingegen durch leeren Schein ein falsches Urtheil der untern Seelenkräfte verstanden wissen will. 4, 2, 514; 4, 1, 127; Die Zauberkraft des Witzes, daß | dem I. er den Schein der Wahrheit leiht. Diana 1, 13; Darfst du die Schuld vermengen | mit seinem I.? 3, 33 etc.; Der Haupt-I.; Diesenhat sein Verstand von einigen Volksirrthümernjlosgemacht. Ph. 10, 379, gewöhnliche des Volks.
Anm. Ahd. irrituom, mhd. irretuom, vgl. irrat (ahd. irrado, der Jrt), irrecheit etc., nam. in Bezug auf Ketzerei. — Veralt.: Ein groß und schädlich I. 1, 544a; Mz.: J. 356 etc., s. † Thum.
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