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Instrument instrumental Instrumentalis Instrumentation instrumentieren
* Inſtrumént (lat.), n., –(e)s; –e; –chen, lein;
–en-: 1) Werkzeug (ſ. d. und Zſſtzg.), z. B.: Jeder
Heilige .. trägt ſein Marter-J. G. 6, 47 ꝛc., nam.
inſofern dergl. nicht einem eigentl. Handwerk, ſondern
einer Kunſt, einer Wiſſenſchaft dienen: J–e eines Zahn-,
Wundarztes; Chirurgiſche, aſtronomiſche, mathematiſche,
phyſikaliſche J–e ꝛc., vgl. Apparat ꝛc.; Zulage-J., ſ. Zu-
legen 5. 2) (ſ. 1) Schriftgieß., J., Gieß-J.,
die Gießform. 3) (ſ. 1) Tonwerkzeug, z. B.: Auf
allen Arten von beſaiteten J–en ſpielen. W. 22, 109 ꝛc.
Man unterſch. z. B.: Blas-J–e, die durch den menſch-
lichen Athem zum Tönen gebracht werden, wie Flöten,
Trompeten, Poſaunen ꝛc., in weiterm Sinn auch ſolche,
die durch einen Blaſebalg zum Tönen kommen, wie die
Orgel. Blech-J., aus Metallblech, ſowohl Blas-
als Schlag-J–e, von gellendem Klang, nam. bei Mili-
tärmuſik gebräuchlich. Bogen-J., Saiten-J.,
deſſen Saiten durch Streichen mit einem Bogen in
Schwingung und zum Tönen gebracht werden, Streich-
J–e. Holz-J., aus Holz, im Ggſtz. der Blech-J–e;
ſpeciell: Holz- und Stroh-J., Strohfiedel. Tönt all
die hohen Krieges-J–e. Schlegel Heinr. IV. 1, 5, 2, ſ.
Kriegsmuſik. Meſſing-J., Blech-I. Reibe-
oder Friktions-J., wo der Ton durch Reibung er-
zellgt wird, wie bei der Glasharmonika ꝛc. Sai-
ten-I., durch Schwingung von Saiten tönend, z. B.
Klavier. G. 15, 299, ſ. Taſten- und Bogen-I., nam.
im engern Sinn ſolche, wo die Saiten mit einem
Plektron oder mit den Fingern geriſſen werden.
Schlag-I., wo der Ton durch Schlagen erzeugt wird,
z. B. Pauke ꝛc., ſ. Blech- und Taſt-I. Streich-J.,
Bogen-J. Taſt-J., Saiten-I., wo die Saiten
durch Hämmer angeſchlagen werden, welche mittels
Drücken auf Taſten bewegt werden, z. B. Klavier ꝛc.
u. ä. m. Oft für ein beſtimmtes Tonwerkzeug, das
bekannt iſt oder aus dem Zuſammenhang erhellt; ohne
Zuſatz ſehr häufig von Klavieren. 4) Rechtsſpr.,
Urkunde, Beweisſchrift: Die andern Punkte nennt dies I.
Sch. 467b; Verſicherung und Gegenverſicherung wurden in
Form von J–en aufgeſetzt. 834b. ~āl, a.: als Inſtru-
ment dienend, durch Jnſtrumente hervorgebracht, auch
als Beſtimmungsw. in Zſſtzg. z. B.: J.-Muſik ꝛc.
~ālis, m., uv.; -āle: Sprachl., ein Kaſus (ſ. d.)
zur Bez. des Mittels und Werkzeugs. ~atiōn, f.;
–en: Jnſtrumentierung. ~īēren, tr.: 1) Muſ.,
für Tonwerkzeuge ſetzen; die Muſik unter die verſch.
Jnſtrumente ordnend vertheilen. 2) Rechtsſpr.,
eine Urkunde abfaſſen, Etwas dadurch beglaubigen.