Faksimile 0814 | Seite 806
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hüpfen Hupfen) um-hüpfen
Hüpfen (Húpfen): 1) intr. (haben und ſein, vgl.
fliegen, flattern ꝛc.): kurz und ſtoßweiſe ſpringen: Er
hat auf einem Bein gehüpft, bis er müde geworden iſt; Er
iſt über den Graben gehüpft; Die Bergehüpfeten wie die Läm-
mer. Pſ. 114, 4; [Da] hüpfete mit [vor] Freuden das Kind in
meinem Leibe. Luk. 1, 41; Der kleine Flügelbube [Amor] hupft.
G. 1, 109; Der Krumme ſpringt, der Plumpehupft. 11, 191;
Die Elſter renkt den Steiß und läſſt das H. nicht. Günther
972; Die Versart .. hat einen feierlichen oder h–den Gang.
W. 15, V; Der in die Rathsverſammlungen gehüpft kam.
5, 181 ꝛc. 2) tr.: Immer hüpften ihren Tanz | .. die
Knaben. Platen 1, 166 ꝛc.
Anm. S. Hopp ꝛc. und vgl. Hüfte. Die Form ohne
Uml. (ſ. G.) in der Schriftſpr. jetzt die minder übliche.
Zſſtzg. ſ. die von Zeitw. der Fortbewegung, z. B.
gehen, ſpringen ꝛc., z. B.: Áb-: fort-, weg-h.: Mit
dieſen Worten hüpft er ab. An-: 1) intr.: heran-h.:
Den a–den Finken. JP. 54, 12. 2) tr. (ſ. 1): Einen,
Etwas a., an dasſelbe heran-h.; Ringsum von Wellen an-
gehüpft. G. 12, 204; Schlimmer ſelbſt als Flöhe ſind, |
allüberall, zudringlich hüpft er Einen an. Prutz Woch. 40.
Āūf-, intr. (ſein): in die Höhe, empor-h.: Daß
ich hätte a. und ſie umarmen mögen. G. 23, 208; Trinakria
hüpft auf, durch ſtarke Brunſt gezwungen. Opitz 1, 70; Wo
. Karpf’ und Karauſch’ und Forell’ aufhüpft zur gekrümelten
Semmel. V. 2, 101 ꝛc.; ungewöhnl.: Jene tauſendartig
geſtopften, geſottenen, aufgehüpften . . Gerichte. Heine Sal.
1, 275; veralt., mundartl.: Einem a., auf ſeinen Wink
gleich aufſpringen, ſich ihm dienſtwillig zeigen ꝛc.
Luther 6, 83b, vgl. Juck, Anm. Aūs-: zu Ende
hüpfen; aus dem Hauſe hüpfen ꝛc. Be-, tr.: Etwas
b., darauf hüpfen: Die von den Krähen behüpfte Fläche.
I. Dúrch-, intr. (ſein): hindurch-h.: Der Vogel
hüpfte durch das Loch im Käfig durch. II. Durch-,
tr.: Etwas d., hüpfend durchwallen ꝛc.: Sein Blut, von
ſchwarzer Gall’ entlaſtet und verdünnt, | das nun die Adern
mehr durchhüpfet als durchrinnt. Alxinger D. 147; Durch-
hüpften die Meiſen und Zeiſerlein die Zweige. Hausbl. (57)
1, 270. Ent-, intr. (ſein): davon hüpfen: Dem
Käfig enthüpfte der Zeiſig. Fórt-, intr.: Der Block
hüpfte fort und ſchlug platſchend in den Strom. Kinkel E.
38. Hêr-, Hín- ꝛc.: Hin- und her-h.; Er iſt ins Haus
hineingehüpft; Da kamſt du ſchon hervorgeh upft. G. 11,
62: Über uns hinweg-h. Gutzkow R. 6, 185 ꝛc.
I. ǖber-, intr. (ſein): hinüber-h. II. Über-,
tr.: Etwas ü., darüber hinweg-h., es unberührt laſſend:
Ich will die Lehre vom Ausdruck körperlicher Empfindungen
ganz ü. Engel 7, 276; Durch Überhüpfung mehrerer Mittel-
grade. 8, 302; Sie überhüpfte die ſcharfen Steine. Kinkel
E. 392 ꝛc.; ohne Uml. Fiſchart B. 38b; Rückert6, 276 ꝛc.
I. Um-, tr.: a) hüpfend umſtoßen, umwerfen.
b) durch Hüpfen umwandeln, umgeſtalten (ſelten):
Ein Paar Füßchen, fähig, jede Wildnis in ein Paradies um-
zuhüpfen. Bodenſtedt (Gerſon’s Modenzeitung 2, 328).
II. Um-, tr.: hüpfend umgeben: Wo Liebesgötter
ſchalkhaft ihn | um-h. IGJacobi 1, 3; [Sand] wellig ge-
ſtriemt von der Fluth und umhüpft mit gehügeltem See-
ſchaum. V. 1, 19; Geßner 3, 133. Ver-, tr.: hüpfend
verbringen, vertreiben ꝛc.: Schmerzen verhüpft er im wir-
belnden Tanz. Sch. 1b ꝛc. u. ä. m.