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Hundert
III. Húndert, n., –(e)s; –e:
1) eine Zahl von hundert (s. I) als Einheit zusammengefasst: Dies H. Bretter taugt nicht, das erste H. war besser; Etwas bei, nach H–en verkaufen; Da liegen sie bei H–en und Tausenden; Kaum Einer unter H–en (von Menschen); Niemals | wird von dem H. der Häupter ihr eins ungerächet enthauen. V. Ov. 2, 114 etc., ugw. fem. Erbvergl. Beil. 21, in der Rechenk. auch = Hunderter (s. d.), daher sprchw.: Er wirft das H. ins Tausend. Hippel Leb. 1, 133; Luther SW. 26, 293; Schottel 1136b, wofür es jetzt meist heißt: Das Hundertste (s. d.) ins Tausendste, er bringt Alles durch. einander, verfährt ohne Ordnung.
2) das gewöhnliche H. beträgt zehn mal zehn, doch bez. in den Glashütten: ein H. oder genauer: ein Hütten-H. eigentl. ein Viertel-H. = 25 Flaschen, oder vielmehr, indem gewöhnl. auf diese Zahl eine der Zerbrechlichkeit wegen beigefügt wird, 26; andrerseits aber galt nam. früher wobei das Duodecimalstatt des Decimalsystems zu Grunde liegt die Bezeichnung: Ein großes (s. d. 2e) H. oder Groß-H. = zwölf mal zehn (vgl.: Fünfhundert, gezählt zehn Zwölfter auf jegliches H. Mohnike Frithj. 13 etc.), wovon die Hälfte unter dem Namen „Schock“ (s. d.) besonders üblich ist, wie zehn große H–e (10 mal 120) ein großes Tausend (1200) ausmachen, vgl. Groß. In einzelnen Fällen hängt die Best. des H–s als Maß von der zu Grunde gelegten Einheit ab, wie z. B. früher in Danzig: Ein H. Salz, etwa = 12 Last etc.
Zsstzg. außer den Bruchtheilen wie: ein Halb-, ein Viertel-H. etc. u. den unter [2] erwähnten: Groß-, Hütten-H., vielfach nach Dem, wovon 100 vorhanden sind, z. B.: Er opferte eine Hekatombe oder ein Stier-H.; Sprang Damajanti’s Mägde-H. | von den Sitzen empor verwundert. Rückert Nal. 28 u. ä. m., namentl.: Jahr-: mit unbetontem Bestimmungsw., eine Zeit von hundert Jahren: Hat sie doch vielleicht ihr halbes J–chen auf dem Nacken. Holtei Mensch. 2, 10 etc., nam. in Bezug auf die Zeitrechnung: Das erste J. nach Christi Geburt, von Christi Geburt bis zum Jahre hundert; Das zweite J., vom Jahre hundertundeins bis zweihundert etc.; Das jetzige oder neunzehnte J. (vgl. Jahr-Tausend, -Zehnt, -Fünft etc.), zuw. auch = Zeitalter, z. B.: Sein Griffel überwintert für das Lenz-J. neuer Aufklärung die Körner der alten Wissenschaft. König Leb. 1, 76 etc., auch wie „Zeit“ etc. für die in der Zeit Lebenden: Der größte Mann des J–s; Unser J. hat Dergleichen nicht gesehn etc., auch als Titel von Zeitschriften etc. Vgl.: Eh’ ein Mond-H. entflohn war. Kl. Od. 2, 189.