Faksimile 0803 | Seite 795
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Hub
I. Hūb, m., –(e)s; Hübe: 1) meiſt in techniſcher
Anwendung, das Heben und die Höhe desſelben, das
einmalige Auf- und (oder) Niederbewegen eines Kol-
bens; das dadurch gehobne Quantum: Die Kunſt (ſ.
d. 2a) hat den H. (oder Huf) verloren, hebt das Waſſer
nicht mehr empor; Der Durchmeſſer jedes der Kolben bei-
der Stiefel [der Spritze] betrug 5½“, der H. 12“ .. Wäh-
rend der ganzen Arbeitszeit wurden 180 Hübe verrichtet. Kar-
marſch 1, 769; 2, 56; 58; 893; 911; 3, 607; Wenn
man das Röhrchen kürzer macht als der H. desſelben beträgt.
Lichtenberg 4, 204; Seine Flügel helfen ihm ſo Wenig, daß
er ſogar den letzten nur noch 13 zolligen H. mit großer An-
ſtrengung der Zehen verrichten muß. Hog. 1, 39; Aus der
Anzahl der Auf- und Niedergänge (Doppelhübe) des Kol-
bens. Mitſcherlich 2, 2, 75; Der Baum fällt nicht aufeinen
Hieb, das Waſſer ſteigt nicht auf einen H. Pröhle J. 135;
Ausbrüche, durch welche die Geyſir [Vulkane auf Island]
mit mächtigem Dampf-H–e jene Waſſerſäule ausſchleudern.
Volger EE. 214 ꝛc. 2) Bergb., die ſchräge Richtung
des Bohrlochs beim Sprengen mit Pulver. 3) ſ.
Ausheben 3. 4) das aus einer Menge Ausgehobne,
namentl. auch das Beſte darunter, H., Aus-H.
Zſſtzg. z. B. Dampf- (1), Doppel- (ſ. 1), Kolben-H.
ꝛc., ferner vgl. die von Heben, z. B.: Ab-: 1) Das,
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was abgehoben wird, z. B. a) beim Waſchen der Erze,
namentl. beim Siebſetzen der leichte Abgang. b) fer-
ner beſonders Das, was nach gehaltner Tafel abgeho-
ben wird, die Überbleibſel der Mahlzeit und ſo oft
übertr., vgl. Abfall ꝛc.: Eſſen und Trinken, das ... ge-
noſſen wurde, ob es gleich einem ſehr unordentlichen A. ähn-
lich ſah. G. 16, 189; Müſſen ſie [die Franzoſen] jetzt ſo-
gar den A. unſerer romantiſchen Küche, verſificiertes Sauer-
kraut . .. verſchlucken. Heine Lut. 2, 80; Mit ſchnödem A.
ſächſiſcher Geiſtreichigkeit. Prutz Woch. 93 ꝛc. Den Bau-
A. und Bodenſatz hinauszufegen. IP. 26, 99. 2) das
Sich-Abheben von Etwas im Kontraſt dazu: Erfreute
ſtch des wirkungsvollſten A–es ihrer Figur von der dunkeln
Umgebung. Gutzkow R. 4, 12. Āūf- [4]: das aus
Etwas Ausgewählte u. Aufgehobne: Einen genugſamen
A. des Getreides ausgeritten [durch Pferde ausgedroſchen].
Krünitz 9, 509; Er war mir Auf- und Aushub aller Treff-
lichkeit. Rückert Mak. 1, 152. Āūs-: 1) [3].
2) [4] Erlas den A. von allen Waaren. 2, 21, ſ. Auf-H.
3) (ſ. 2) die Aushebung von Soldaten u. die aus-
gehobnen: Die 1836 Gebornen gehören zum diesjährigen
A. ꝛc. Be-: ſ. Behuf. Nāch- [1]: das Nach-
heben ꝛc.: Das Überſprudeln von Waſſern an der Erdober-
fläche zu bewirken, welche ohne dieſen N. gar nicht im Stande
ſein würden, durch den bloßen Waſſerdruck die Oberfläche zu
erreichen. Volger EE. 224.