Horst
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~e
Hórſt, m., –(e)s; –e; ~(e), f.; –en: 1) Buſch;
Geſträuch; Hecke; Geſtrüpp; Stelle, wo Pflanzen dicht
neben einander wuchernd wachſen ꝛc.: Brüche, worin
trockene H–e (ſ. 3) ſind. Döbel 1, 35a; 24a ꝛc.; Sie liefen
um, als die Hund um ein Hurſt, da ein Wild darinnen iſt.
Keiſersberg Poſt. 62. — 2) hoch ragendes Neſt großer
Vögel ꝛc., nam. der Raubvögel (ſ. Geſtände), meiſt
m., doch f. z. B. Fleming J. 152b ꝛc.: vom Adler. G. 14,
159; Grün Ritt. 14; Rückert Roſt. 51b; Tieck Acc. 2, 237;
Verläſſt ſeine H–e. Tſchudi Th. 333; Ihre H–en. Kohl A.
1, 123; Wie ein Schwalbenneſt neben einem Adler-H.
Grube Geogr. 3, 310 ꝛc.; vom Geier. Freiligrath 1, 204;
vom Phönix. 263; von den Eulen. Auerbach Ab. 233; von
Kranichen. Grabbe Hann. 91; von Raben. Döbel 4, 7b; von
den Raubvögeln überhaupt. 1, 75a; Laube Brev. 264;
Der Drachen und Greifen H–e. Rückert Nal 110; Ein
Vogel ..., hintaumelnd um die dürren Klippen- H–e.
Uhland 488 ꝛc., auch übertr., z. B.: Ein ſteiler, luft’ger
Felſen, das iſt der Raubherrn H. Chamiſſo 3, 104; Die große
Menge von Burgen, Ritter-H–en ꝛc. Kohl A. 2, 119;
„Seid mir gegrüßt auf Norweg, junger Aar!“ Oheim!
„Seid mir in eurem H. willkommen.“ Müllner 3, 78 ꝛc. —
3) Heger 5.
Anm. Ahd., mhd. hurst, ſ. Benecke und das dort An-
geführte, vgl. Harſt, Anm. und Riſt (ſ. Wider-H.). — Im
Nordd. häufiger Name von Forſten, z. B. bei Strelitz die
„Kalk-H.“ und die „Bürger-H.“ ꝛc. und in vielen Ortsnamen
(ſ. Brem. Wörterb.). — 2 wohl zunächſt als Reiſiggeflecht. —
3 wohl als das mit Geſtrüpp ꝛc. Bewachsne.
Zſſtzg. ſ. 2, ferner z. B. Gēīl- [1]: Maſtfleck;
Stelle, wo das Gras geil, zu üppig ſteht, niederd.
Geil-Hulle, -Bulten. — Grīēs- [3]. — Rōhr-
[1]: Rohrgeſtrüpp. — Sánd- [3]. — Wīder-: in
Meißen = Widerriſt (ſ. d.). Adelung.
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