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Hornis Hornisse
Hórn~is, f.; –ſe; ~íſſe, f.; –n: eine große dicke
Weſpe, deren Stich heftig ſchmerzt, Vespa crabro;
auch übertr., vgl. Weſpenneſt: Schade, daß ein Leſſing
ſich mit einem Neſt voll H–ſen abgeben muß. H. Leb. 2, 55;
Die H–ſe: Die H. auf die Biene | ſich ſtürzt in wilder Gier.
Rückert Erb. 2, 94; Ein Schwarm | von H–ſen (– ⏓), die
fallen auf ſein Roß, | daß es vor Marter todt zu Boden
ſinkt. Sch. 545a; Das Geniſt der Horniſſel. 121a; Die
H. erſtürmt, ungleich an Waffen, die Feſtung [der Bienen].
V. Georg. 4, 245; Schwere H–e eilen ꝛc. Tſchudi Th. 48;
Lieber will ich zehn H–en auf einmal gegen mich aufreizen.
W. Merck 2, 136 ꝛc. Bergm.: H–ſen auslaſſen, Unfug
treiben ꝛc., ſ. Friſch.
Anm. Ahd., mhd. hornúz, vgl.: Die Hurnaußen.
Fiſchart B. 262b. mundartl. auch: Horneis, Harniſcher, Hör-
litze, Hornſe, Hornte; Die gelben Weſpel oder „hürn neſſel“.
Ryff Th. 298 ꝛc., wohl nach dem dumpfen (hornähnlichen)
Ton beim Fliegen, vgl. Bremſe, Hummel und I. Hornen,
Anm. Gehört dazu auch wohl folgende Stelle?: Daß et-
liche Hurneuſel große Kloſtergüter an ſich gezogen. Mat-
theſius Luth. 100a, wie Hummel und Drohne als Bez. Fauler
gelten, die ſich das Fremde aneignen.