Faksimile 0801 | Seite 793
Hornis Hornisse
Hórn~is, f.; –se; ~ísse, f.; –n:
eine große dicke Wespe, deren Stich heftig schmerzt, Vespa crabro; auch übertr., vgl. Wespennest: Schade, daß ein Lessing sich mit einem Nest voll H–sen abgeben muß. H. Leb. 2, 55; Die H–se: Die H. auf die Biene | sich stürzt in wilder Gier. Rückert Erb. 2, 94; Ein Schwarm | von H–sen (– ⏓), die fallen auf sein Roß, | daß es vor Marter todt zu Boden sinkt. Sch. 545a; Das Genist der Hornissel. 121a; Die H. erstürmt, ungleich an Waffen, die Festung [der Bienen]. V. Georg. 4, 245; Schwere H–e eilen etc. Tschudi Th. 48; Lieber will ich zehn H–en auf einmal gegen mich aufreizen. W. Merck 2, 136 etc. Bergm.: H–sen auslassen, Unfug treiben etc., s. Frisch.
Anm. Ahd., mhd. hornúz, vgl.: Die Hurnaußen. Fischart B. 262b. mundartl. auch: Horneis, Harnischer, Hörlitze, Hornse, Hornte; Die gelben Wespel oder „hürn nessel“. Ryff Th. 298 etc., wohl nach dem dumpfen (hornähnlichen) Ton beim Fliegen, vgl. Bremse, Hummel und I. Hornen, Anm. Gehört dazu auch wohl folgende Stelle?: Daß etliche Hurneusel große Klostergüter an sich gezogen. Mat- thesius Luth. 100a, wie Hummel und Drohne als Bez. Fauler gelten, die sich das Fremde aneignen.