Honig
Hōnig, m., n., –(e)s; 0; -:
der süße Saft der Blüthen, den die Bienen in die Zellen ihres Baues eintragen, oft auch übertr. zur Bez. des Süßen überh.: Die Bienen sammeln H., tragen H. ein etc.; H. bauen, ernten, zeideln etc.; Findest du H., so iß .., daß du nicht zu satt werdest und speiest es aus. 25, 16; Ein Land, darinne Milch und H. fleußt; Gesponnenen H., Kuchen und Zuckerwaare. 24, 18; Ein H. ist der Schlaf, als Chloe diesen aß etc. 5, 188); Selbst den starren Eichen enttrieft der thauige H. Georg. 237 (s. Baum-, Himmels-H. etc.); 99 Freud’ ist Das und H. Hor. 2, 177; 302; Er denkt, der Musen H. fließe Keinem sonst. H. 2, 286 etc.
Anm. Ahd. honag, mhd. honec (n.). — Das neutr. z. B. LastE. 4b; 3, 120; Petr. 1, XXII; 8, 127; 6, 316a; 1, 296; 134; Th. 5; 34 (zugleich masc.); 55b etc., vgl. 2, 66 und Georg. 1, 19: „Man sagt der H. und das H.“, — während das masc. nur als „in einigen Gegenden geltend“ bez., das doch heute fast als alleingeltend bez. werden darf, wie denn z. B. Bibl. 5, 190: „Das H. heimzubringen“ in: „den H.“ etc. ändert. — Als Bestimmungsw. oft zur Bez. des Süßen, z. B.: Am Munde, | der H.-Rede spricht. 7b etc., vgl. nam.: H.- Monat, -Wochen etc. als Bez. der ersten Zeit in der Ehe u. ä. m., s. Lippen-H. etc. — Schwzr. Hung. Sch. 265 etc., s. Aushungern. In Franken H. = Pflaumenmus, in der Mark Brandenburg Höniken = Bierwürze etc. — Dazu: Honicht, a. = honigsüß (honighaft, honigreich. Aus Kanaans honigten Auen; Kinder des honigen Frühlings [die Bienen]. vgl.: A honied spring [bei einen honigen Frühling. Rh. 3, 68.
Zsstzg. z. B. nach den Pflanzen, wovon er gesammelt wird: Buchweizen-, Heide-, Klee-, Linden-, Rübsen-H. etc., ferner in den Apotheken manche mit H. zubereitete dicke Flüssigkeiten, wie: Essig- oder Sauer-, Rosen-, Veilchen-, Wasser-H. etc.; ferner übertr.: Den reinen Sprach- H. Spate IV etc.; ferner: Bāūm-: der von den Blattläusen ausgespritzte süße Saft auf Blättern, s. Honig-, Mehl-Thau. —
Bēūten-: von den Waldbienen, im Ggstz. zum bessern Garten-H., Wald-, Wild-H. —
Bīēnen-: im Ggstz. zum Himmels-, Luft- oder zum Hummel-H. etc. —
Blūmen-: Gezeidelt ward in sehr fruchtbaren Gegenden wohl dreimal, zuerst Frühlings- oder B. [Kraut-H.] .., dann reifer oder Sommer-H. ... und endlich noch etwas Wald- oder Heide- [Herbst-] H. V. Georg. 270. —
Féld-: Garten-H. —
Frǖhlings-: Blumen-H. —
Fútter-: der von den Zeidlern zur Futtrung der Bienen gebraucht wird. —
Gárten-: Feld- H., den die zahmen Bienen in Gärten und Feldern sammeln, Ggstz.: Wald-, Wild-H. der wilden Bienen etc. —
Glās-: s. Jungfern-H. 2. —
Hēīde-: von Heidebienen oder doch aus Heidekräutern gesammelt, s. Blumen-H. —
Hérbst-: s. Blumen-H. —
Hímmels-: Im goldnen Zeitalter floß [nach den Alten] dieser H. ..., ohne daß Bienen ihn verdichteten ... Luft-H. V. Georg. 235. —
Húmmel-: s. Bienen-H. —
Júngfern-:
1) von Jungferbienen. — 2) der von selbst, nam. der ohne Seimung aus den Waben fließende Honig, im Ggstz. des ausgepreßten „Leb-H–s“. Ist er weiß, klar und durchsichtig wie Glas, auch,,Glas-H.“ genannt. — Krāūt-: Blumen-H. — Lêb-: s. Jungfern-H. 2 und Lebkuchen. — Líppen-: z. B. süße Küsse: Berauscht von L. | und Rebensaft. H. 2, 90, s. Zungen-H. — Lúft-: Himmels-H.: Den Morgenthau glaubte man süß von L. Georg. 202. — Mārten-: niederd. Scheiben-H. — Rāūch-, Rāūh-: ohne Seimung, mit dem Wachs zusammengestampft und in Tonnen gepackt, Tonnen-H. — Rōhr-: Zucker, den Strabo und Dioskorides R. nennen. Georg. 237. — Schēīben-: ungeseimter Honig in Scheiben: Sch., | der aus weißem Gewirk hervorquillt. 2, 175. — Sēīm-: der von den Waben gesonderte Honig, nam. wenn er durch Feuer herausgebracht ist, vgl. dagegen: Jungfern-, Spül-H. und s. Seim etc. — Sómmer-: s. Blumen-H. — Spǖl-: beim Ausschneiden der Waben von selbst ausfließend, s. Jungfern-H. 2. — Stēīn-: alter, erharteter Honig in den Scheiben, Zucker-H. — Tónnen-: Rauch-H. — Trāūben-: Traubensirup, eingedickter Most. — Wáld-, Wíld-: s. Garten- und Blumen-H. — Zúcker-: Stein-H. — Zúngen- (s. Lippen-H.): süße Reden etc.: Z., Herzensgift. 774.
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