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hölzern
Hölzern, a.:
1) eigentl., als Ew. ohne Steigrung: von Holz: H–e Häuser, Brücken etc.; Das ist so eine Art h–en Eisens [Widerspruchs in sich] . . liberal-konservativ! Gutzkow R. 3, 254. Dazu zuw. Zsstzg. (vgl. II. Bäumen und II. Holzen), z. B.: Mittelst eines buchsbaum-h–en Falzbeins. Karmarsch 1, 381; Aus starken tannen-h–en Dauben. 3, 312 etc.
2) übertr.: wie von Holz, steif in der Bewegung, klanglos, ohne „Metall“ im Ton, saftlos im Geschmack, fühllos etc.: Die aller-h–ste aller h–en französischen Tragödien. Danzel L. 162; Geschenke, die er so h. und gleichgültig annahm. Forster R. 1, 352; Es klingt im Deutschen Alles so h. Gellert 3, 280; Seine herrlichsten Arbeiten werden als steinern und h., als starr und steif gescholten. G. 31, 93; Ein h–es Lächeln in dem frierenden Gesichte. Heine Reis. 4, 292; Der trockne Alltagsmensch, der kalte h–e Franz. Sch. 104a; So h. bist du nie, | so unerträglich langsam nie gewesen. 260a etc. Auch hier zuweilen in scherzhaften Zsstzg.: Das bewegliche süß-h–e Männchen. Heine Börne 161 = süßlich, s. Süßholz.
Anm. Veralt., mundartl.: Hölz-en, -in, Hülze(r)n, Hülzin. Fischart B. 45b; 266a; Luther 6, 8; 8, 276b; Rollenhagen Fr. 568; Schaidenreißer 13a etc.