Faksimile 0739 | Seite 731
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heiser Heiserkeit
Hēīſer, a. (~keit, f.; –en): rauh, unrein und
dumpf tönend: Seine Stimme, übertr.: Sein Hals, ſeine
Kehle, er iſt h.; Er iſt vom vielen Reden, durch Erkältung h.
geworden; Sich h. ſprechen, ſchreien, ſingen; Der ewige Ge-
ſang .., den .. uns h. jede Stunde ſingt. G. 11, 64;
Zwingt den h–en Ton wild aus dem ſchmetternden Horn. 1,
275; Die heiſre Abendglocke | im Dorfe ſchwieg. Hölty; Ein
heiſrer Heher ſchrie. Jacobi 2, 211; Ein junger Range, dem
eben die Stimme ward h. [ſich brach, beim Übergang in
die Mannheit]. Rückert Mak. 2, 157; Wo nur der heiſre
Lämmergeier krächzt. Sch. 527a; 588a; Ihre h–e Schellen
klangen widerhallend hin und her. Stiling 2, 32; Daß ..
mit h–m Getöne der Schild von der ſtreifenden Lanze | ſcholl.
V. Il. 13, 409; Schallt ringsum h–er Zuruf. H. 2, 288;
Schreit ihm die heiſre Nachbarſchaft entgegen. W. HB. 1,
246 ꝛc. Huſten, H–keit und Verletzung der Stimme. Ryff
Sp. 82b ꝛc.
Anm. Ahd. heis, haisi, mhd. heis, heiser, heisch
ꝛc. und ſo auch nhd. Heiſch. Pſ. 69, 4; Lichtwer 22; 68
ꝛc.; Heiſcher. Geßner 2, 164; Hagedorn 2, 81; 206,
(-keit. 1, 29); Haller 202; L. 1, 131; Möſer Ph. 1, 372;
Rückert Roſt. 22a (-keit. ebd.); Uhland 192; Durch die ein
lautrer Bach mit heiſcherm Murmeln ſchleicht. Uz 2, 72;
108; 62 ꝛc.; Heiſerig (ein wenig h.). V. 1, 188; Heiſe-
rigkeit. Ryf Th. 53 ꝛc. Hat eine heiſere Stimme als
die Ente. Döbel 1, 71a, ſtatt des mißklingenden: heiſerere,
ſ. Sanders Orth. 95.
Zſſtzg. zur Bez. des hohen Grads, z.B.: Stóck-:
vgl. ſtocktaub ꝛc.