Faksimile 0734 | Seite 726
Heiland
Hēīland, m., –(e)s; –e: der Heilbringer, Er-
retter, Erlöſer: Der Herr gab Iſrael einen H., der ſie aus
der Gewalt der Syrer führte. 2. Kön. 13, 5; Richt. 3, 9;
Obadj. 21; Ein langerſehnter H. ihrer Noth. Geibel Rod.
12; Alſo weckte der Herr dem bedrängten Volk von Zeit zu
Zeit Helden und H–e. Hebel 4, 76; Daß aus ihrem H. ihnen
ein Feiland iſt geworden. Luther 5, 532a; 68a; Soviel H.
oder Seligmacher gemacht, ſoviel Heiligen im Himmel ſind,
ja auch zu H–en aufgeworfen, die aus aller Noth helfen könn-
ten. 6, 482a; Ich bin euer H., euer Lebensretter. JvMüller
24, 134; Sch. 339b; Von Gott zum H. ausgerüſtet. V. 3,
9; Ov. 2, 141; Sie ſollen helfen, nähren und wehren und
alſo heißen H–e, Väter und Retter. Zinkgräf 1, 180 ꝛc.
Bibl. oft von Gott und zumal von Chriſtus (und deß-
halb ſelten von Andern), z. B. auch: Das Grab | des
Welt-H–es. Schlegel Rich. II 2, 2. 2) (mundartl.)
Pflanze, Sambucus ebulus, Attich.
Anm. Ahd. heilant (der Heilende, Heilbringende als
Part. von heilan). Heilandin. IP. 2, 123; Baggeſen 5,
199; Heilandthum [das H.-Sein]. Werner Febr. 14.