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Heiland
Hēīland, m., –(e)s; –e:
der Heilbringer, Erretter, Erlöser: Der Herr gab Israel einen H., der sie aus der Gewalt der Syrer führte. 2. Kön. 13, 5; Richt. 3, 9; Obadj. 21; Ein langersehnter H. ihrer Noth. Geibel Rod. 12; Also weckte der Herr dem bedrängten Volk von Zeit zu Zeit Helden und H–e. Hebel 4, 76; Daß aus ihrem H. ihnen ein Feiland ist geworden. Luther 5, 532a; 68a; Soviel H. oder Seligmacher gemacht, soviel Heiligen im Himmel sind, ja auch zu H–en aufgeworfen, die aus aller Noth helfen könnten. 6, 482a; Ich bin euer H., euer Lebensretter. JvMüller 24, 134; Sch. 339b; Von Gott zum H. ausgerüstet. V. 3, 9; Ov. 2, 141; Sie sollen helfen, nähren und wehren und also heißen H–e, Väter und Retter. Zinkgräf 1, 180 etc. Bibl. oft von Gott und zumal von Christus (und deßhalb selten von Andern), z. B. auch: Das Grab | des Welt-H–es. Schlegel Rich. II 2, 2. 2) (mundartl.) Pflanze, Sambucus ebulus, Attich.
Anm. Ahd. heilant (der Heilende, Heilbringende als Part. von heilan). Heilandin. IP. 2, 123; Baggesen 5, 199; Heilandthum [das H.-Sein]. Werner Febr. 14.