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Heide
II. Hēīde, m., –n; –n; –n-:
ein nichtan einen Gott Glaubender (weibl. Heidin); Er ist noch ein H. mit den Seinen | und sie sind schon Christen und getauft. G. 1, 188 etc.; bibl. die Nicht-Juden, nicht selten auchüberh. von Andersgläubigen, so namentl. zur Zeit der Kreuzzüge etc. von Mahomedanern, z. B. W. 20, 92’u. o.; so namentl. auch = Zigeuner; auch: Nicht diesen H–n überliefre dich [den Lutheranern], die Krieg mit unsrer heil’gen [katholischen] Kirche führen. Sch. 401a etc. In den Tag hineinleben wie ein H. Gutzkow Bl. 1, 164; Fuhr ihn .. wie ein betrunkener H. an. Hebel 3, 243 etc.; H–n Gallee! [Ausruf der Verwundrung, Donner! etc.]. 390. Auch noch ungetaufte Christenkinder. Schm., vgl. Heiden-Dreck, -Haar etc. Als Bestimmungsw. in Zsstzg. auch zur Bezeichnung von etwas sehr Großem, z. B.: Heiden-Geld, -Lärm; Nimmt ja ein Heidenprofit. Kurz Sonn. 73 etc., s. Heidnisch.
Anm. S. I. Das Schluß-n des mhd. heiden, weibl. heidenin (Heidin), erhalten in heidnisch etc. (veralt. Heidisch). Spate hat auch: Verheiden, intr. (sein): zum Heiden oder wie ein Heide werden.