Faksimile 0729 | Seite 721
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heeren
Hêêren, tr. (veralt.):
mit Heeresmacht, mit Krieg überziehn und so verderben; mit Gewalt berauben, plündern, s. Heerbiene.
Anm. Ahd. heriôn, mhd. herjen, und so: Verhergen. Gotthelf G. 89; Sch. 255; Schaidenreißer IIb; Stumpf 393a; 394b; 395a; Zinkgräf 1, 86; 106; 300 etc. und bibl. Versch.: Es ist noch viel Land, das nicht umtrieben und geheret ist. Luther 1, 314b, dem Sinn nach = urbar gemacht, ob ein Druckf. für geähret?
Zsstzg.: Āūs-: (veralt.) ausplündern, ver-h.: Bald wird das ganze Land in Krieg und Mord gesetzet, | geplündert, ausgeheert. Rachel 6, 567; Soltau Volksl. 473; 476 etc.
Ver-: in ausgedehntem Maße gewaltsam zerstören und verderben: Das Land v.; Verheerte Städte, Gärten, Auen; Kriege, Erdbeben, Orkane v. die Länder; Heuschrecken v. das Feld; Meine schönsten Hoffnungen haben sie in ihrer Blüthe verheeret. Brawe; Da flammt ein blitzendes V. | dem Pfade vor des Donnerschlags. G. 11, 14; V–d ist dein Eisgang aufgebrochen. Lenau A. 14; Die v–dsten Erschütterungen etc. Dazu: Die Flamme des Verheerers | kündet ihn von weiten an. G.; Der Ausbruch des Vesuvs hat gräßliche Verheerungen angerichtet; Nimmt er, wegen Siegsverheerung | gern den Ruhm, den lauten, an. G. 6, 4 etc.