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Hede
Hēde, f.; 0: Werg (ſ. d. und Duſſe), das in der
Hechel zurückbleibende Faſergewirre von Hanf oder
Flachs, namentl. das Mittelwerg, z. B. Möſer Ph. 1,
116; 2, 72 ꝛc. Flachs-, Hanf-H.; Kratz-H., die ſchlech-
teſte Sorte; Schlenker-H., die kürzeſte Hanf-H., auch
Schmickels genannt ꝛc.
Anm. Vgl. Schm. 2, 151 bair. „Haid“ Unrath, Ab-
fall, wie denn auch mundartl. „Heide“ ſtatt H. vorkommt,
aber auch „Heddern“, vgl. Werg inſofern es aus Werrich,
von wirren, gedeutet wird, und ſchwzr.: G’huder = Verwir-
rung, Kuder, Kauder, H., Werg; ſchleſ. Kudeln, ka-
tern (vgl. hadern) ꝛc. = verwirren. Weinhold, z. B. auch in
Mecklenb.: Alles durch einander katern ꝛc. S. auch Hede-
rich, mit der Nbnf. Heddderich. Alexis Dor. 1, 5; Goltz 2,
17; 3, 111 u. Heiderich.