Hecke
I. Hécke, f.; –n; Heckchen, lein; –n- (ſ. Hag u.
Heck): 1) eine Einfriedigung von Strauchwerk, das
dicht verwachſen oder verflochten den Zugang verſperrt:
Mit lebendigen H–n von Korallenſchoten .. verzäunt. Forſter
R. 1, 331; Mit lebenden H–n befriedigt. WHumboldt 3,
230; V. 1, 11; Eine todte H. Möſer Osn. 1, 121; Die
H–n, die meine Bauern .. um ihre Felder herumführen, daß
ja kein Haſe drüber ſetzt. Sch. 106a; Ein Männlein, in die
Stellung hingebückt, | die unter Zäunen heimiſch iſt und
H–n. Uhland 494 ꝛc. — Vgl. Knick ꝛc. — Zuw. =
Heck (ſ. d. 1), namentl. in der Redensart: Bei der H.
ſein, dienſtbereit, bei der Hand ꝛc., — hergenommen
vom Aufmachen des Hecks: Freilich darf der Herr nur win-
ken und das ganze Dorf iſt bei der Heck. Spindler Stadt 1,
14 ꝛc. — 2) (ſ. 1) dicht verwachsnes Strauch- oder
Buſchwerk, Gebüſch, ſo z. B.: a) in Gärten eine von
niedrig gehaltnen Bäumen oder Sträuchen gezogne
grüne Wand“: H. von Buchen, Obſtbäumen, Roſen;
Niedrige H–n und in Figuren geſchnittene Bäume. Kant Sch.
5 ꝛc. — Danach übertr.: Die Pagen bilden H. für das
Gefolge. König Jer. 2, 148 = Spalier (ſ. d.). —
b) wildwachſendes Gebüſch, Geſtrüpp ꝛc. 1. Moſ. 22,
13; Jeſ. 7, 19; Jer. 4, 7 ꝛc.; Hiebſt um dich herum? Da
wird’s den H–n und Dornen gut gegangen ſein. G. 9, 9;
Der Vogel ſchwirrt herum, weiß Gott auf welcher H. ſeine
Nahrung zu ſuchen. 68; Sie merken, aus welcher H. der Vo-
gel pfeift. Mörike N. 496 (vgl.: woher der Wind weht);
Wenn er erſt einmal „in die H–n ging“ [ins Lügen kam].
OMüller Med. 1, 86, ſ. 331; Herr Goldmar geht durch
H–n, | er rauſchet durch das Grün. Uhland 269 ꝛc. —
c) (ſ. b) Dorngebüſch, Dornen: So lieſet man nicht
Trauben von den H–n. Luk. 6, 44; Jeſ. 55, 13; Will ich
euer Fleiſch mit Dornen aus der Wüſte und mit H–n (veralt.)
zerdreſchen. Richter 8, 7 ꝛc.
Anm. S. Hag ꝛc. und II. — In einigen Zſſtzg. Heck-,
wie Winkel-, das Heimliche, Verbotene bezeichnend, z. B.
Heck-Herberge, -Jäger-, -Münze ꝛc. — S. auch Heck-
Scheit, -Werk.
Zſſtzg. z. B. nach den ſie bildenden Pflanzen (zu 1
und2): Baum-H.; Die er durchbricht, die Dorn- und Brom-
beer-H–n. Freiligrath Ven. 42; Buchen-H.; Umgrenzt von
grünen Haſelnuß-H–n. Gutzkow R. 1, 14; Als ich von Haſel-
H–n | mein Pferd mir ſchnitt. Salis 8; Eine Hollunder-H.
Gutzkow R. 1, 280; Obſt-H., Roſen-H. ꝛc. — Ferner
z. B.: Brúſt- [2a]: Mittel-H., bis an die Bruſt
reichend. — Gárten-: 1) [1a] Einen Fußweg zwiſchen
zwo G–n. Jacobi Ir. 3, 106. — 2) [2a]. — Hāīn-
[2c]: Hageroſe. — Jóch- [2c]: Heckholz, dorniges
Holz, das den Schweinen umgehängt wird, um ſie vom
Durchbrechen abzuhalten. Möſer Ph. 3, 201 ff., vgl.
Kämpen. — Lōh-: Mit den ſog. „L–n“ oder „Rode-
H–n“ bedeckt, d. h. mit niedrigem Eichengebüſch, das die
Moſelaner .. ſchälen, um die Rinde an die Lohgärber zu ver-
handeln. Kohl (Grube 3, 245). — Lúſt- [2a]. — Mít-
tel-: Bruſt-H. — Pfāhl-: mit Pfählen beſetzte
Hecke als Grenze zweier Gebiete. — Rōde-: Loh-H.
— Wáll-: (vgl.: Die Felder, Kampe, ſind zum Schutz ge-
gen die heftigen Winde mit Hecken auf Erdwällen umgeben.
Grube Geogr. 3, 28); Trat auf eine der höchſten W–n,
ſah ſich in der Gegend um. Immermann M. 1, 409.
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