Faksimile 0727 | Seite 719
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hecheln
Hécheln, tr.: durch die Hechel (ſ. d. 2) ziehn,
eigentl. und übertr.: Flachs, Hanf h.; Eine Perſon h.,
zuw. ohne Nennung des Obj.: Feineren Flachs aus dem
Werge gehechelt. V. 2, 188; Der Hechler .. wüßte mit Flachs
grade jetzt Viel zu machen. Gotthelf U. 1, 82 ꝛc.; Sie he-
chelte endlich die ganze Bande. Sch. 253; Wie Der den
Propſt ſogleich hechelte, den Kunſtverein geißelte. Gutzkow R.
3, 191; Beſonders hechelte er ihn wegen der Art, wie er das
Franzöſiſche ausſprach. Heine B. 170; Kaffe zu trinken und
zu h. [mediſieren]. Kinkel E. 160 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Áb-: Das Werg vom Flachs a.
Āūs-: Den Flachs a., vollſtändig, ſo daß kein Werg
mehr drin iſt; Einen a. Dúrch-: aus-h.: Daß
Alles, was auch nur von Weitem Stoff giebt, durchgehechelt
wird. Forſter B. 2, 639; Die heimathlichen Verkehrtheiten
und Philiſtereien durchgehechelt. Heine Sal. 1, XIV; Das
ganze Dorf durchgehechelt. vHorn Schmj. 11 ꝛc.