Gehäus
Gehäuse
Gehǟūs, ~e, n., –es; –e; –chen, lein:
ein Etwas nach Art eines Hauses in sich schließendes und umschließendes Behältnis, z. B.: Das G–e in einem Apfel etc., der die Samenkerne umschließende Griebs; Das G–e einer Schnecke, das Schnecken-H.; Das G–e des Hobels, das Holz, worin das Hobeleisen steckt; Das G–e einer Winde, das sie umschließende Behältnis von Eisenblech; Das G–e einer Uhr, die das Werk einer Taschenuhr umschließende Kapsel oder die diese umschließende äußere Kapsel, bei Stutz- und Wanduhren das sie umschließende Behältnis von Holz, Glas etc.; auch die das Räderwerk der Uhr umschließenden Platten; Das G–e der Orgel, das umschließende Holzwerk etc.; Eine Schach- tel Mirabellen | . . Als die Frucht gespeist geworden, | eilt sich wieder einzustellen | das G., woher es kommen. 6, 96; Des Besitzes treu G. | schwankt unterflammt [das die Besitzthümer umschließende Gebäude]. 304; Voll Mantelsäcke und anderer lederner G–e. 15, 172; 19, 343; Von solchen G–en, welche die Natur bildet, um die sogenannten bedeckten Samen einzuschließen. 36, 43; Die Flamme der Kerze hatte sich tief in das G–e des Leuchters hinabgezogen. Stein 144; Zerbricht | der mächt’ge Trieb im Korn sein schmal G–e. 3, 29; Der überladne Geist drückt sein G–e [den Körper] zu Boden. 112b; Daß ich das feste G. [das die Helden einschließende trojanische Pferd] itzt öffnete, jetzo verschlösse. Od. 11, 525 etc. — Un- eigentl.: Das G–e [Kreuz, s. d. 4n] eines Degens.
Anm. Mundartl. auch: Den halbdurchnäßten Docht in dem gläsernen Behäuse [der Straßenlaternen] anzuzünden. Nam. 1, 25. — Meist Gehäuse.
Zsstzg. z. B.: Ápfel-: Griebs. —
Frúcht-: Samen-G., Fruchthülle, Pericarpium. —
Glās-: gläsernes. —
Glócken-: Glockenstube. —
Hōbel-: s. o. —
Kérn-: Kernhaus, Griebs. —
Múschel-: das Haus der Muschel: Ein M., ein gewundenes, welchem das Fleisch ich | ausgeschmaust. V. Th. — Öbst-: Griebs. Ungewöhnl. von dem Häuschen der Obsthändlerinnen. Sonnenberg D. 1, 471. —
Orgel-: (s. o.) Orgelkasten. —
Probīēr-: Gehäuse für die Probierwage. —
Rēīm-: Den Gedanken auf Prokrustes’ Bette | musst’ ich einpassen seinem R–e [der den Gedanken in sich fassenden Sonettform]. WHumboldt Son. 172. —
Sāmen-: Frucht-G. —
Schālen-: ein aus einer Schale bestehendes Gehäuse, z. B. Muschel-G. —
Schnécken-: Schneckenhaus. —
Sílber-: silbernes, z. B. einer Taschenuhr. —
Āhr-: s. o. —
Ventīl-: Kasten, die Ventile z.B. eines Gebläses zu umschließen u. ä. m.
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