Faksimile 0714 | Seite 706
häufeln
Hǟūfeln, tr. und intr. (haben):
Häuflein machen, in Häufchen setzen etc., z. B.:
1) Häufle darüber ’nen Hügel zurecht! Droysen Ar. 1, 26; Häufelte mit ihm die glatten Rheinkiesel. König Kl. 2, 71; Schneekissen, wie zarte Eiderdunen gehäufelt. Kohl A. 3, 8; Heu h. (s. Windhaufen); Erde um eine Pflanze h., und metonymisch: Die Pflanzen h., be-h., z. B.: Die Kartoffeln werden so früh als möglich gehäufelt und immer vorsichtig nachgehäufelt, damit recht hohe Bänke entstehen. Landwirthsch. Ztg. (55) 289a; Bald mit H., Schneiden, Binden | betet er [der Winzer]. G. 12, 225 etc.
2) Name mehrerer Spiele, entweder mit Häufchen von Mehl etc., worin Geld versteckt wird, oder mit Karten, die nach der Zahl der Spieler in Häufchen getheilt werden, s. Göckingk 1, 157; Das sogenannte H. oder Schulzenspiel. Schm.
3) ein Häufchen machen, sich der Exkremente entledigen und daher im scherzh. Wortspiel mit 2: Ein spielverständiges Pferd, es kann h. und Damenziehen.
Zsstzg. nam. zu 1 (vgl. Häufen), z. B.: Án-: Reben mit Erde a., s. anhügeln.
Aūf-: Wie die Mahd den sonnigen Tag über ausgebreitet lag und vor Nacht aufgehäufelt wurde. König J. 2, 68 etc.
Be-: Die Kohlpflanzen b.; Das B. mit dem Behäufelungspflug etc. Nāch- [1].
Um-: anders häufeln: Das naßgewordne Heu um-h. Ver- [2]: Geld v., im Häufeln verspielen etc.