Faksimile 0694 | Seite 686
Hänfling
Hä́nfling, m., –(e)s; –e; –s-:
1) ein sich nam. gern im Hanf aufhaltender Singvogel, ohne Zusatz meist Fringilla cannabina, auch Braun-, Grau-, Stein-, Wein-H., doch auch oft der nah verwandte F. linaria mit rothem Fleck auf der Brust und daher Blut-, Karmin-, Roth-, Ziegel-, auch Kraut-H.; ferner der Berg-H., F. montana und eine Abart desselben mit gelber Brust: Quitten-H.; ferner: Grün- oder Kirsch-H., P. chloris etc.; Dazwischen trillert der H. Tschudi Th. 127; Lieblicher pfeifst du im Ernst als H–e. V. 2, 159 etc., auch übertr., von singenden Dichtern, s. z. B. Hanf 3 und: Das brach ihm [Platen] das Herz ..., | daß sie horchten mit Lust auf des H–s Gezirp und der Nachtigall Lieder verschliefen. Prutz Woch. 58.
2) mundartl.: Hanfhahn, der männliche Hanf.
Anm. Mundartl. für 1 Hanferling, Hänfelein und plattd. nach Adelung: Hemp-Lünk (d. i. Hanf-Sperling, von Lüning, Sperling), wonach er auch fürs Hochd. eine Zsstzg. vermuthet.