Hanf
Hánf, m., –(e)s; 0; -:
1) eine nam. wegen des langfaserigen spinnbaren Bastes ihrer Stengel landwirthschaftlich wichtige Pflanze, Cannabis sativa: Der H. wird gerauft, gerottet, gebrecht (gebrakt), geschwungen, gehechelt, gesponnen; Verkehrter Weise nennt man den Staub-H. Fimmel [s. d., Anm.] und den Samen-H. Mäsch. 3, 1553; Du kannst mehr als H. spinnen; du hast einen Faden gedreht, diesen Paradiesvogel zu fesseln. 9, 37; Der H. ist dies Jahr wohl gerathen, daß ein Strick zum Henken nicht Viel kostet. 3, 65 (s. Hanfbraut und vgl.: Sonst setzt es Hanfaale ohne Butter, aber aus Pfeffer und Salz. (58) 2, 86 = Prügel mit dem Tau); Den Pedanten, der im Schlosse so recht im H. saß. Med. 1, 132, vgl.: War es dem Sepper so wohl wie einem Vogel im Hanfsamen (s. 3). D. 108 und s.: In der Wolle sitzen; Ohne das Französische wird man sich schwerlich aus dem H. [aus der Verwirrung] finden. 7, 126. —
2) (s. 1) der bis aufs Spinnen zubereitete Bast der Hanfpflanze, nach den versch. Sorten: Ausschuß-, Bast- oder Paß-, Rein-, Halbrein-, Schnecken- oder Schnucken-, Schnitt-, Spinn-, Strähn-H. etc., vgl. Reinband und Schucken. —
3) (s. 1) der Samen der Hanfpflanze, Hanfsamen: Daß das Entzücken an der Natur bei diesen jungen und alten Hänflingen [lyrischen Dichtern] nicht von dem freien Felde herstammt, sondern aus einem messingenen Drahtbauer, wo sie zwar auch H. essen, ihn aber schon gequetscht erhalten. Bl. 1, 180. —
4) Name einiger andrer Pflanzen mit hanfähnlichem Bast und dieser Bast, z. B.: Aloe-H., Agave americana; Pite-H. in Peru etc.
Anm. H. entspricht nach der Lautverschiebung dem — aus dem Orient entlehnten — gr., lat. cannabis, vgl. Kannevas. — Die Mz. H–e, z.B. 3, 1552 für die versch. Hanf-Arten.
Zsstzg. s. [2]; [4] und Fimmel, Anm.
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