Hammer
Hámmer, m., –s; uv., Hämmer; Hämmerchen,
lein; -: 1) eig., ein Werkzeug vieler Handwerker, nam.
der Schmiede, zum Schlagen, beſtehend aus einem
ſenkrecht auf einen Stiel befeſtigten Kopf: Auge [das
Loch, worin der Stiel ſteckt], Bahn [die ſchlagende
Fläche des Kopfs], Pinne [die der Bahn gegenüber-
ſtehnde, dünnre Fläche, ſ. Pinn-H.], Backen [die Sei-
tenflächen des Kopfs] des H–s;. Amboß (ſ. d.) oder H.;
Zwiſchen Amboß und H. ſein; Heftet ſie mit Nägeln und
Hämmern. Jer. 10, 4; Niemals trafen der Cyklopen H.
Schlegel Haml. 2, 2 ꝛc. So: Wer zum Dreſchflegel, zum
H. [Schmied], zur Nadel und zur Ahle geboren iſt. W.
8, 252; Soll er ... dir einen Schurken unter den H.
kriegen [drauf los haun ꝛc.]. Sch. 119a; von Schriften:
Das gediegene Gold . . aus der Maſſe jener ſo ungleich be-
gabten Erzgänge auszuſcheiden und unter den H. zu bringen
[zu bearbeiten]. G. 27, 293; Mjölner, der H. des Don-
nergotts in der nord. Götterlehre ꝛc. S. d. Folg. —
2) die durch Waſſer- oder Dampfkraft in Bewegung
geſetzten großen Hämmer zur Bearbeitung der Metalle
aus dem Groben und in großen Maſſen (ſ. Abricht-,
Streck-, ZainH.): Im Takte pocht der Hämmer Schlag|
und bildſam von den mächt’gen Streichen | muß ſelbſt das
Eiſen ſich erweichen. Sch. 68a; dazu: Hier ſchlug ihr ..
das bebende Herz wie ein H. B. 65b; Dem Junker pocht’s
im Buſen wie ein H. W. 11, 235 ꝛc. — Danach auch die
ganze Anſtalt, das Hammerwerk: Übertrug ihm Herr
Spanier ſeine drei Hämmer und die Güter. Stilling 3, 83,
ſ. Kupfer-H. ꝛc. — 3) bei Prägwerken, der ſich zwiſchen
zwei Leitſtangen auf und ab bewegende ſchwere guß-
eiſerne Körper, an deſſen untrer Seite der obre Stem-
pel befeſtigt iſt, Präg-, Münz-H., vgl.: Die von Lübeck
verleiheten den H. und ſchlugen neue Schillinge. Fauſt Lüb.
Chron. 76. — 4) der H. des Auktionators zum Erthei-
len des Zuſchlags (ſ. d.), daher: Inzwiſchen verfiel ſein
ganzes Eigenthum dem H. Willkomm B. 2, 354 ꝛc. —
5) H. zum Klopfen an den Thüren, für die Einlaß
Begehrenden ꝛc., nam. früher. Ahnlich das an man-
chen Orten als Zeichen der Zuſammenberufung die-
nende Herumſchicken eines hölzernen H–s, des „Ge-
meinde-H–s“, ſ. Monatsblätter 1, 436a; Auch wenn ..
Subſkribenten zu ſonſtigen gemeinſchaftlichen Unternehmun-
gen geſucht werden, laſſen ſie den H. herumgehen. ebd. ꝛc. —
6) bei den Freimaurern das Zeichen des Meiſters vom
Stuhl. — 7) bei Schlaguhren der an die Glocke an-
ſchlagende und die Stunden angebende H. — H. und
Glocke (ſ. d. 1). — 8) bei Klavieren ꝛc. hammerför-
mige beim Niederdrücken der Klaves an die Saiten an-
ſchlagende und ſie zum Tönen bringende Hölzchen. —
9) ein hammerförmiges Knöchelchen in der Trommel-
höhle des Ohrs. — 10) eine den Auſtern verwandte
hammerähnliche Muſchel, Malleus. — 11) Meißel mit
ſenkrechtem Stiel bei Grobſchmieden, Bildhauern ꝛc.
— 12) das auf dem Pfeil (ſ. d.) bewegliche Knie des
Gradbogens. — 13) ſt. einzelner Zſſtzg., wo es keiner
nähern Beſtimmung bedarf, z. B. ſt. Forſt-, Stimm-
H. ꝛc., vgl. auch Hammerwurf. — 14) Bez. eines
tapfer Zuſchlagenden ꝛc.: Karl der H. (Martell); Judas
der H. (Maccabäus) ꝛc. H. auch niederd. ein dreiſter,
durchtriebner, Alles durchſetzender Menſch. — 15) H.
in Flüchen, verwunderten Ausrufen ꝛc. = Teufel,
Henker, vgl. 16b u. c: Je der H.! Da ſteht ja unſer lie-
ber Gürge. Wall Stammb. 52 ꝛc. — 16) meiſt verkl.
Hämmerlein oder Hämmerling: a) ein Kobold, Lärm-
oder Poltergeiſt, nach ſeinem Hämmern und Pochen.
— b) ein böſer Geiſt, L. 11, 624; der Teufel: Wir
ſind Alle arme Sünder, und wenn wir nicht umkehren . ., ſo
kommt am Ende Meiſter Hämmerling und holt die Genien
ſo gut wie die gemeinen Leute. W. 9, 299. — c) (vgl. b)
der Henker: Ziehen, das der Meiſter Hämmerlein an den
Miſſethätern zu thun pflegt. Weidner 222; Meiſter Hämmer-
ling, der Scharfrichter. Muſäus M. 5, 127 ꝛc., vgl.: Mei-
ſter Hemling, der dir dein Haupt abſchlug. Heine Börne 140,
und Meiſter Hans, — d) wie früher Kobold (ſ. d.)
die luſtige Perſon im Puppenſpiel. — e) mundartl.
(vgl. b) der Tod und daher viell. auch Bez. des ſchäd-
lichen Lolchs (Lolium tremulentum). — f) Ammer-
ling (ſ. d.). — 17) ſ. I. Hamme, Anm.
Anm. Ahd. hamar, mhd. hamer. — Die Mz. häufi-
ger mit als ohne Uml., vgl. 1 und z. B. zu 2: Eiſenfabrik,
die aus ſieben Eiſenhaammern beſtand. Stilling 3, 63.
Zſſtzg. vielfach, z.B. — ohne Bez. zu [1] gehörig
—: Ábricht- [2]: in einem Hammerwerk ein Ham-
mer von mittlerer Größe, kleiner als der Streck-, grö-
ßer als der Zain-H., zum Abrichten des Stabeiſens
ꝛc. — Āūfwerf-, Āūfwurf- [2]: zum Zängen
des gepuddelten Eiſens, wie der Stirn-H., bei welchem
aber der Angriffspunkt zum Heben vor dem Hammer-
kopf liegt, während er beim A. zwiſchen Hammerkopf
und Drehpunkt liegt. — Āūfzieh-: der Gold-
ſchmiede, mit gewölbter Bahn und ſpitzem Ende, zum
Aufziehn“ oder Verlängern des hohlen Blechs. —
Árt-: Hammerart (ſ. d.). — Bánk-: der Schloſſer,
zum Vernieten auf der Bank dienend, Niet-H. —
Bérgmanns-: ſ. Fäuſtel: Wie unter B. ein auf-
geſchlagner Born. Reithard 54. — Bléch- [2]: zum
Ausſchmieden von Blech, Blechhütte. — Blēī-: der
Klempner, das Werkblei eben zu ſchlagen. — Bō-
den-: der Kupferſchmiede, ein kurzer Holzcylinder an
einem Stiel. — Bótt-: ein unten mit Einkerbungen
verſehner Holzblock an krummem Stiel, den Flachs zu
ſchlagen und von der Scheibe frei zu machen. —
Bréch-: der Maurer, zum Ab- und Einbrechen von
Mauern; auf Kupferhämmern, das Kupfer auf dem
Brechblock zu zerſchlagen. — Brēīt-: Metalle breit
oder zu Blech zu ſchlagen. — Brūers-: Kalfat-H.
— Búnzel-: Treib-H. der Goldſchmiede. — Dách-:
der Dachdecker. — Dámpf- [2]: durch Dampfkraft
bewegt, namentl. der Nasmyth’ſche Vertikal-H., der
einen gußeiſernen Klotz zwiſchen vertikalen Ständern
hebt und fallen läſſt. — Déck-: Dach-H. OLudwig
Himm. 209. — Déngel-: zum Dengeln der Senſe,
Haar-H. — Dícht-: Kalfat-H. — Drāht- [2]:
Drahtmühle. — Dúrchſchlag-: der Klempner, zum
Schlagen auf den Durchſchlagmeißel. — Eīſen- [2].
– Es-: Senk-H. der Schmiede mit S-förmiger oder
Schlangenlinie. — Fálz-: der Kupferſchmiede, zum
Falzen. — Fāūſt-: 1) der mit einer Hand zu hand-
haben iſt, z. B. der Kupferſchmiede, zum Ausſchlagen
auf dem Kaltſchlagamboß. — 2) ſ. Streit-H.: Schlug
ihn [den Märtyrer] mit einem F. Luther SW. 26, 337 ꝛc.;
daher früher die damit bewaffneten Gerichtsdiener in
Straßburg, z. B. in der letzten Scene der Kindesmörderin
von Wagner. — Fêge-: zum Fegen (ſ. d. 1d) der Pfan-
nen in Salzwerken, auch Schepp-H., ſ. Hage. —
Fínn-: ſ. Pinn-H. — Fórm-: Schlag-H. der
Goldſchläger. — Fórſt-: womit der Förſter die ver-
kauften oder zu verkaufenden Bäume zeichnet, Stem-
pelart. — Fūß-: der Goldſchmiede, auf beiden Sei-
ten rund, zum Ründen von Höhlungen, Ausklopfen
von Beulen. — Gä́rbe-: der große Hammer, unter
dem im Eiſen-H. der Stahl gegärbt wird. — Ge-
mēīnde- [5]. — Glä́nz-: mit ſehr glatter Bghn,
Metalle glänzend zu hämmern, Gleiß-H. — Glätt-:
Plätt-H. — Glēīchzieh-: der Klempner, mit plat-
ter Bahn zum Ebnen der polierten Bleche. — Glēīß-:
Glänz-H. — Hāār-: Dengel-H. — Háls-: der
Grobſchmiede, mit ſtumpfrer Schneide als der Schrot-
H., den Hufeiſen einen Einſchnitt zu geben. —
Hánd-: Fauſt-H. 1. — Hāū-: bergm. Art-H.;
bei den Feilenhauern der den Meißel beim Hauen der
Feilen treibende Hammer. — Hāūpt-: Hammerbeil.
— Héren-: Titel einer (1489veröffentlichten) Schrift
über das Verfahren in Hexenproceſſen: Malleus male-
ficarum, z. B. W. 31, 401. — Hūf-: der Huf-
ſchmiede, die Nägel in den Huf zu ſchlagen. —
Jä́ckel-: der große Schmiede-H., Poßekel (ſ. d. und
Jäckel 2). — Kalfāt-: der Schiffbauer, zum Schla-
gen aufs Kalfateiſen, um das Werg in die Näthe zu
treiben. — Káppen-: der Sattler, zum Einſchlagen
von Kappen, d. h. großen Nägeln. — Kêhl-: der
Grobſchmiede, einem Beil die Kehle zwiſchen Helmloch
und Barte zu geben ꝛc. — Kēīl-: ein Senk-H., die
Sperrkegel zu den Sperr-Rädern auszutreiben. —
Klāū-: Splitt-H. — Knēīp-: Knopper-H. —
Knópf-: der Goldſchmiede, flache Gegenſtände buck-
lig auszutreiben. — Knópper- [2]: zum Schmieden
des Knoppereiſens. — Kórn-: ſchimpfende Bezeich-
nung ſchlechter Dreſcher. Krünitz 9, 615. — Krēūz-:
der Kupferſchmiede, an einem Ende mit ebner, am an-
dern mit runder Bahn zum Einziehn oder Verengern
einer Waare. — Krūg-: Polier-H. der Kupfer-
ſchmiede. — Kúpfer-: 1) großer Hammer zum
Breitſchlagen des Kupfers. — 2) [2]: Die Beſchreibung
der Eiſen- und Kupferhämmer. G. 19, 7. — Látten-:
Dach-H. — Lēīm-: Umklopf-H. — Lȫth-: Löth-
kolben der Orgelbauer. — Māl-: Forſt-H. —
Māūer-: der Maurer, an einem Ende grade und
viereckig, am andern breit und dünn. — Méſſing-:
ſ. Kupfer-H. 1 u. 2. — Münz- [3]. — Mútter-:
zum Vorſchlagen der Löcher für Schraubenmuttern. —
Nāgel-: 1) Hammer der Nagelſchmiede. — 2) [2]
Hammerwerk, wo Eiſen zu Nägeln verarbeitet wird.
— Nēūn-: Allermannsharniſch (ſ. d.), auch Sie-
ben-H. (mundartl.). — Nīēt-: zum Vernieten, ſ.
Bank-H. — Öl- [2]: veralt. Olmühle. — Pflöck-:
der Nadler, zum Flachſchlagen von Hak’ und Ohſen.
— Pfrópf-: Schiffb., an der Pinne mit ſchräger
Schneide, um verfaulte Holznägel heraus und in nicht
ganz feſtſitzende einen Propfen oder Keil zum Verſpün-
den hineinzuſchlagen. — Píck- [11]: ein Meißel der
Bildhauer. — Pínn-: mit einer Pinne oder meißel-
artigen Seite gegenüber dem Kopf. — Plan(īēr)-:
Metallbleche glatt und eben zu ſchlagen. — Plán-
ſchen-: Spann-H. — Plätt-: der Nadler, zum
Plattſchlagen und Glätten der dreieckigen Nadeln für
Lederarbeiter, Polier-H. — Plátten-: Schwanz-H.
zum Schmieden von Platten, namentlich für Gewehre.
— Polīēr-: zum Glätten, z. B. der Platt-H. —
Pölter-: hölzerner Hammer des Kupferſchmieds. —
— Prǟg- [3]. — Préll-: auf den Eiſenhämmern,
mit cylindriſcher Bahn zum Schmieden der Eiſen-
luppen. — Prōbe-, Probīer-: Bergb., Hüttenb.,
zum Zerkleinern der Erzproben. — Púls- eine luft-
leere Glasröhre mit Waſſer, das durch die Wärme der
Hand in kochende oder hämmernde Bewegung geräth.
— Púmpen-: Schiff., mit je einer Klaue an der
Pinne u. an dem (eiſernen) Stiel, zum Ausziehn klei-
ner Spicker. — Rǟder-: der Windenmacher, einen
Kreis auf den Rädern zu vertiefen. — Rēīb(e)-:
Hüttenw., zum Zerreiben des zu probierenden Erzes.
— Rēīhen-: des Kupferſchmieds, ziemlich lang, mit
platter Bahn. — Rícht-: zum Gradrichten, z. B. in
den Kupferhämmern (ſ. Abricht-H.), der Blätter einer
Schere ꝛc. — Sáttel-, Sáttler-: zum Einſchla-
gen der Nägel im Sattel. — Schárf-: in Meſſing-
werken zum Aushämmern der in Schrote zerlegten
Meſſingtafeln; ferner der Goldſchmiede, die ſcharfen
Reife an den Deckeln der Silbergeſchirre ꝛc. auf dem
Bechereiſen zu ſchlagen. — Schēīde-: der Bergleute,
zum Scheiden des Erzes. — Schéll-: der Maurer,
zum Zerſchellen oder Zerſchlagen der Steine beim
Grundbau. — Schépp-: Fege-H. — Schlāg-:
zum Schlagen, z. B. der Goldſchläger, der Buchbin-
der ꝛc. — Schlícht-: zum Überſchlichten des Gear-
beiteten. — Schmīēde-: namentlich des Grob-
ſchmieds. — Schrǟm-: Bergb., zur Arbeit in mil-
dem Geſtein wie die Keilhaue, doch weniger gekrümmt
u. über dem Ohr noch mit einer Bahn verſehn, Spitz-
H. — Schrōt-: Hammer zum Ab- oder Zerſchroten,
vgl. Schrotmeißel, Schröter. — Schwánz-: in
Hammerwerken, ſo eingerichtet, daß die Daumen der
Radwelle auf der dem Hammer entgegengeſetzten Seite
des Hammerſtiels aufſchlagen. — Sénk-: der
Schmiede, mit Furchen auf der größern Bahn, um
Rinnen ins Eiſen zu ſenken oder zu vertiefen, ſ. Ge-
ſenke. — Sétz-: ein an einem Ende der Bahn ham-
merförmiges Setzeiſen (ſ. d.), auch ein Hammer des
Schmieds mit doppelter platter Bahn, einen Anſatz
oder eine Vertiefung ins Eiſen zu machen, — bei den
Kahnbauern ein Hammer am Kopf mit runder Bahn
und mit einer in eine ſtumpfe Spitze ausgehenden
Pinne, um Spicker oder Bolzen ins Holz zu treiben.
— Sīēben-: Neun-H. — Sīēk-: der Klempner,
ein Geſims aus Blech, eine ſogenannte Sieke zu ſchla-
gen. — Spánn-: der Goldſchmiede, mit zwei fla-
chen, gleich großen Bahnen, die Silberbleche „,auszu-
ſpannen“, durch Schlagen auszudehnen, Planſchen-H.
— Spítz-: an einer Seite ſpitz, Pinn-H., Schräm-
H. ꝛc. — Splínt-: des Grobſchmieds, mit runder
Bahn auf beiden Seiten, aber an einer kürzer als an
der andern. — Splíß-: Schiff., ein Spitz-H. zum
Spliſſen zweier Taue, vgl. Splißhorn. — Splítt-:
Hammer mit Klauen, d. h. deſſen Kopf an der Pinne
in zwei Theile geſpalten iſt, um damit Nägel ꝛc. aus-
zuziehn. — Stāb- [2]: worin die Metalle zu Stä-
ben geſchlagen werden, Zain-H., mit den Nbnf. Zähn-,
Zehnt-H., im Ggſtz. zum Bkech-H. — Stāhl- [2]. —
Stámpf-: der Gürtler, die runden Scheiben in der
Anke zu kleinen Keſſeln zu ſtampfen. — Stángen-:
der Windenmacher, ſchief abgehauen, um die Zähne an
der Stange der Winde damit auszuhauen. — Stérn-:
Spitz-H. der Grobſchmiede, mit einem Stern auf der
abgeſtutzten Spitze, um ſternförmige Verzierungen auf
Eiſen zu ſchlagen, ähnlich der Zweck-H. mit einer hal-
ben Kugel auf der abgeſtutzten Spitze. — Stímm-:
hammerförmiges Werkzeug zum Stimmen von Klavie-
ren ꝛc., übertr.: Liebe iſt der St. der Herzen zum Ein-
klange. H. Rel. 7, 77. — Stírn- [1]: ſ. Aufwerf-H.
und vgl. Schwanz-H. — Stréck-: ſ. Abricht-H.,
zum Strecken des Metalls. — Strēīt-: eine früher
übliche Waffe, aus einem Hammer an langem Stab be-
ſtehnd. — Téller-: der Klempner, zum Glätten des
mit dem Treibhammer vertieften Blechs. — Thǖr-
[5]. — Trēīb(e)-: ein Metall damit zu ,treiben“,
in die Länge oder Runde auszudehnen, z. B. der
Klempner, Goldſchmiede ꝛc., bei den Wagnern zum
Eintreiben der eiſernen Reifen um die Nabe. — Trīēb-:
Art Schrot-H. der Windenmacher. — ūhr- [7]. —
Úmklopf-: der Buchbinder, womit dem Rücken des
Buchs die Wölbung gegeben wird. — Verſchlāg-:
der Kupferſchmiede, die ſtarken Bleche dünn zu ſchla-
gen. — Vertikāl-: ſ. Dampf-H. — Vōrſchlag-:
des Vorſchlägers oder Schirrmeiſters bei den Schmie-
den. — Wáffen- [2]: Hammerwerk, wo Waffen
(ſ. d.), allgemeiner wo eiſerne Werkzeuge gefertigt wer-
den. — Wáld-: Forſt-H. — Wálk-: Hämmer in
einer Walkmühle. — Wä́lz-: Keil-H. — Wáſch-:
ähnlich wie die Walkhämmer, nur daß die Hämmer
keine Zähne, ſondern eine einzige ſchräge Bahn haben,
z. B. bei der Leinenbleiche ꝛc. — Wáſſer-: Puls-H.
— Wēīter-: der Kupferſchmiede, lang und krumm,
zum Ausbauchen. — Zāhn-: ein halbmondförmiger
zackiger Hammer [1] der Steinhauer, die viereckigen
Werkſtücke aus dem Groben zu behauen; ein Hammer
[1 und 2], um Zähne oder Zaine zu ſchmieden (beim
Eiſen) oder zu ſtrecken (bei Gold u. Silber), ſ. Stab-
H. — Zāīn-, Zêhnt-: ſ. Zahn- und Stab-H. —
Zēīchen-: Senk-H., mit dem Namen oder Zeichen
des Meiſters. — Zúcker-: zum Zerklopfen von Zucker.
— Zwéck-: ſ. Stern-H. — u. ä. m.
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