Faksimile 0654 | Seite 646
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gütlich Gütlichkeit
Gütlich, a. (~keit, f.): 1) in Güte (ſ. d. 5),
glimpflich, friedlich, freundlich: Mit den Schäfern auf
einem g–en Fuß zu leben. L. 1, 159; Da ſie geſtiftet ſahn
ſo g–en Verein. Rückert Roſt. 61a; Weil ſich die Fürſten g.
beſprechen. Sch. 490b; Die Art .. läſſt keine g–e Beilegung
mehr hoffen. 750a; Die Händel . . g. beizulegen. W. HB.
1, 62 ꝛc.; Die Officiers redeten den Leuten mit einer unge-
wohnten .. G–keit Muth ein. Forſter R. 1, 67; Die Sach
zur G–keit gelangen laſſen. Zinkgräf 1, 294 ꝛc. 2) Einem,
ſich g. thun, Etwas zu Gute thun, ein gutes Leben be-
reiten, Einen oder ſich traktieren, ſich pflegen (ſ. I.
Gut 21): Pred. 2, 12; 2. Macc. 2, 28; Man deckt den
Tiſch und thut am Schwein | nach ſoviel Angſt ſich g. V. 4,
134 u. o. Ahnlich auch: Nach einigen Tagen g–er Pflege.
G. 25, 39; Das Gute ſprießt aus Leid und Leiden, | das
Leiden fließt aus g. thuenden Gütern. Rückert Erb. 2, 145;
Das wird dem alten Magen g. thun. Werner Febr. 72 ꝛc.
Vergl.: Sich zu mäſten | und gutlich ſich zu thun.
Gotter 1, 229.