Grutze
Grǘtze, f.; 0:
1) grobgemahlenes und von den Hülsen gereinigteszGetreide: Wenn du den Narren zerstießest wie G. 24, 22; G. ausgebeutelt. 10, 186; Buchweizen-, Gersten-, Hafer-G. (vgl. Habermann) etc.; auch die davon gekochte Speise: Buchweizen- G. in Milch; Milch-, Wasser-G. etc. — Nach der Ähnlichkeit auch: Rothe G.: kalte Speise von Sago oder Reißmehl, in rothem Fruchtsaft gekocht, s. Kleister Zsstzg. — Sprchw.: Wie schmeckt die blaue [s. d. 17b] G.? von etwas wenig Behagendem etc. —
2) Etwas von ähnlicher Gestalt, z. B.: Die Sumpfpflanzen und die G. des Schafgrabens. Par. 49, gewöhnl. En- ten-G., s. Entengrün. — S. ferner: Grühe. —
3) Verstand (s. Grips), vielleicht zur Bezeichnung des Kernhaften im Ggstz. der Spreu, Hülse: Wird meine G. im Kopf immer dunner. R. 4, 246; Zaubr. 1, 122; Steinhart . . und ohne G. ist dein Kopf. W. 14; Zu einem Spitzbuben will’s Grütz. 118a; Ja, ja, ich habe Grütz’ im Kopf. Sh. 1, 26; M. 3, 225; FrW. 43; 3, 6; N. 485 etc. —
1) im Ggstz. zu 3 (mundartl.): G. im Kopf haben (s. Grützkopf): dumm sein, wohl zunächst: keinen feinen Verstand haben (G. im Ggstz. zum feinen Mehl).
Anm. S. Graus I. Anm., vgl. Griebs (Apfel-G.), ähnlich Augen-G. = Augenbutter. — Mundartlich masc.: Koch schönen dicken G. und Lied. d. Wenden 200; Sp. 42n; Ihr habt auch nicht allein den G., | der scharf und zierlich denken kann.
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