Faksimile 0640 | Seite 632
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Grummet
Grúmmet, n., m., –s; 0; (f.; 0): das Nach-
gras, das auf einem Grasboden nach der erſten Mahd
(ſ. d.) wachſende Gras und das daraus gewonnene
Heu: Meinten, die Ohren wüchſen nach als wie der G. auf
der Wieſe. Alexis H. 2, 2, 294; Wo eben das G. in Schwa-
den zuſammengerecht wurde. Auerbach Leb. 1, 301; Sobald
das G. von den Wieſen iſt. G. 26, 55; 23, 19; Auf man-
chen Wieſen wurde die G. auch ſchon gewendet. Immermann
M. 3, 191; Wie G. ſah man unſre Leute | die Türkenköpfe
mähn. Pſeffel; Geſchobertes G. V. 2, 116 ꝛc. Sprchw.:
G. machen vor dem Heu: die jüngre Tochter vor der ältern
verheurathen; Noch keine ihrer drei Töchter verheirathet und
doch war es ſchon ſo, daß „das G. über das Heu wachſen
wollte“. Auerbach Leb. 2, 113 ꝛc., vgl.: auf den Backofen
ſchieben ꝛc.
Anm. Zuſammengezogen aus Grün-Mahd, z. B.: Die
Mähung des Grünmaths. Hohberg 2, 260a ꝛc., ähnlich wie
das ſchwäb. Au-Mahd, Ow-Mahd, Omat, Ömt, ſchwzr. Emd
(ſ. d. und vgl. Demat). Gw. neutr. (ſ. o.), das masc.
(ſ. o.) z. B. auch Goltz 3, 322; das fem., das füglich
die Zeit des Grummetens bezeichnete, wofür ſich, nachdem das
Bewußtſein der Zſſtzg. geſchwunden, „die Grummet-Mahd“
(z. B. Kinkel E. 95) findet (ſ. o.), z. B. auch Landw. Ztg.
(55) 839a ꝛc.
Zſſtzg.: Áfter-, Nāch-: der Nachwuchs nach der
zweiten Mahd auf dreiſchürigen Wieſen.