Faksimile 0637 | Seite 629
Groll
Gróll, m., –(e)s; –e (Anm.); -:
heimlicher (verhaltner) tiefwurzelnder Haß: Sein G. auf mich. Sch. 519b; Auf, gegen, wider Einen G. haben, hegen. G. 9, 47; 19, 221 etc., seltner: Einem G. hegen. V. Od. 11, 102; G. zu Einem tragen. Wiedasch Od. 1, 21; Einem G. nachtragen. V. 3, 4; Seinen G. an Einem auslassen. Gutzkow 3, 250; Einen G. auf Einen werfen etc. Der alte G. wollte sich regen. G. 27, 37; Den G. zu Grimm und Grausamkeit zu steigern. Jahn M. 62; Bricht der alte G., | gleichwie des Feuers eingepreßte Gluth, | zur offnen Flamme sich entzündend los. Sch. 489b; Tritt hervor | aus deiner Höhle, langverhaltner G. 428b; Daß kein G. im Herzen des Verfassers war, sondern vielmehr offener Zorn. HVoß JP. 89; Hier ist meine Hand [zur Versöhnung]! Wenn ich nicht ganz ohne Galle bin, so bin ich doch ohne G. W. 27, 315.
Anm. Die Mz. ist selten, doch: Groll’ ich düsterer Weisheit | heitere G–e. Daumer H. 2, 122, und mit Uml.: Erwägt man diese zusammenwirkenden Grölle. Heine Lut. 2, 224. S. Grollen und: Das Gegroll. Freiligrath SW. 4, 233.
Zsstzg. z. B.: Erb-G. gegen die Revolution. Heine Lut. 1, 298; Der Eigennutz .. giebt Sekten .. den G. und Gegen-G. Hagedorn 1, 67 etc.