Grind
Grind, m., –(e)s:
–e:
1) mundartl., veralt.: Kopf. SW. 61, 217 etc.; weidm. vom Hirsch, ferner: Ich hau dir Eins über den G. F. 99; Nem. 2, 46, namentl. oft bei s. 1, 481, und so schwzr. auch übertr. = Felskopf, und dazu: Grindig heißt ein Terrain, auf dem viele Felsblöcke zerstreut sind. A. 1, 12. —
2) Schorf, Räude, Ausschlag, namentl. Kopfausschlag. 3. 13, 6 etc.; So wählig wie die Laus im G. (Sprchw.); Den räudigsten Bettlern die Schwären und den G. lecken. Lut. 1, 86; Was juckte mich nur für ein G., daß etc.? [was plagte mich?] 1, 178; Solche Lauge heilt den allerärgsten G. 2, 80 etc. —
3) (zu 2) wuchernde Schmarotzerpflanzen, z. B. Moos am Boden, an Bäumen; ferner die Flachsseide, Cuscuta, etc.: Es ist der G. im Klee-Acker, der über den ganzen Acker hin wuchert, bis aller Klee verzehrt ist. Sch. 294. —
4) (zu 1) eine Robbe mit rundem Kopf, Phocaenaglobiceps. — 5) (s. I. Grand, Anm.):
a) Grütze: Besser, gesunde und saftreiche Speisen zu genießen, als G. und Saufleisch etc. Rh. 3, 239. —
b) (vgl. 2) Schmutz etc.: Eine sehr große Stadt, aber ganz aus Brettern und Koth zusammengeleimt, voll G., Staub etc. Or. 1, 8.
Anm. Ahd., mhd. grint in Bed. 1 und 2; Ableitung unsicher. — Dazu (veralt.): Grinden, intr. (haben): mit G. behaftet sein. 6, 255a. — Mundartl.: Ergrinden (sein): räudig werden; verschmutzen, vgl. plattdeutsch Grimmeln etc. 2, 542 etc., Eingriesen (vgl. Greis).
Zsstzg. z. B.: Bāūm- [3]: Baummoos. — Erb- sĀ]: schwer zu vertreibender Grind. — Hāūpt-, Kópf- [2].
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