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Grete
Grēte, f.; –n: 1) häufiger weiblicher Taufname
(verkürzt aus Margarethe), zuw. Bezeichnung jeder
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jüngern Weibsperſon, ſ. Schm. 2, 125; Warum ſtecken
Sie Sich zwiſchen Hänschen und Gretchen? [das liebende
Paar]. B. 498a; Hans nimmt ſein Gretchen. Schlegtl
Sommern. 3, 2; Du biſt ein wunderlich Gret, ſagte die Baſe
[zu Vreneli]. Gotthelf U. 1, 328; 332; 354. So:
Aſchen- (ſ. Aſchenbrödel, Anm.), Bauern-, Lauf-, Putz-
Grete(l) ꝛc., vgl. Liſe. 2) übertr. z. B.: Birkengret-
chen und Karbatſchenhänschen = Ruthe und Peitſche ꝛc.;
ferner: Gretchen im Buſch (Mörike N. 539), Gretel in (un-
ter, hinter) der Stäuden, wilder Schwarzkümmel, Nigella
damascena (vgl.: Braut in Haaren); Faule Grete, die
ſtinkeūde Baumwanze; auch Name mehrerer Pflanzen:
Aethusa; Anagallis arvensis; Sium falcaria; Name
einer Kanone. Alexis H. 1, 2, 135; Schiff.: Gretchen
(vom Deich): Kreuzbramſegel.
Anm. S. Über „Hans (vgl. d.) und G.“ Jahn (Herrig
24, 437 ff.), wo es u. A. heißt: Urſprüngl. bedeutet G. die
weibl. Schám ꝛc.