Granne
Gránne, f.; –n; –n-: etwas Steifes, ſpitz Zu-
laufendes, Stechendes, ſo z. B. Borſte, Haar des
Schnauzbarts; Nadeln der Tannen ꝛc.; Fichten-G–n.
Grube Geogr. 3, 124; Gräte: Fiſch, . . ſo viel ſtarker,
harter und ſcharfer Grannen haben. Ryff Sp. 75b ꝛc., am
häufigſten aber = Achel (ſ. d.): Die langen Granen und
Spreuer. 55b u. o., in der Botan.: der fadige Fort-
ſatz der äußern Spelze einer Graskrone, Arista ꝛc. —
So: Grannenförmiges [aristaeformis] Hüllblatt. Bur-
meiſter Gſch. 436 ꝛc. — Drei-G., eine Grasart, Aristida
ꝛc. — Dazu: Die grannigen Ähren. Rückert 1, 243; -
Ähren, wovon die tauben Seitenbälge gegrannt . . ſind.
Oken 3, 388; Begrannte Ähren ꝛc.
Anm. Ahd. grana, mhd. gran, Haar des Schnauz-
barts ꝛc., vgl. zur Bed. Gräte: Grenen oder ſpitzige ſcharfe
Grät wie die Fiſch. Ryff Th. 252; Aß die Fiſch uner-
gränt [unausgegrätet]. Fiſchart Garg. 130a ꝛc. — Verſch.
mundartl.: Gran(n)en, Grännen = greinen (ſ. d. und
vgl. Schm. 2, 111: Stalder 1, 471). — Murret und gra-
net dawider. SClara EfA. 2, 558; Granen und brumm-
len. Simpliciſſimus 2, 258; Wie der alt Graner brumm.
HSachs 3, 2, 218c, und ſehr oft bei Gotthelf, z. B. von den
bei Stalder nicht erwähnten Zſſtzg.: Einem nachgrännen. G.
312; Das Paradies vergrännen [durch Grännen desſelben
verluſtig gehn oder machen]. Sch. 32 ꝛc. — Dazu Fortbil-
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dung (ſ. Grinſen), Granſen; Da granſt [heult] der große
Junge. Tieck 2, 240; Um’s Himmels willen nur kein
Granſen und weichliches Magdalenengeſicht. Nov. 6, 41;
Ein Beißer und Granſer [Griesgram]. Kirchhof Wendunm.
225a; Weiſe Jak. 30 (Kerl).
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