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gramen Grammen
Grám(m)enGrám(m)en, intr. (haben):
mürrisch, grämlich sein, brummen: Gries schlägt gern nach Gramen (Sprchw.). Luther 5, 272a, gewöhnl. nur in Zsstzg., namentl. Grīēs-: intr. (haben) und tr.: mit den Zähnen aus Wuth, Schmerz etc. knirschen etc., s. Gram II. etc.: G. und sauersehen. Kosegarten Rh. 3, 195; So griesegramet die heilige Kriminaljustiz gleich, nicht anders, als wenn sie Einen lebendig verschlingen wollte. Möser Ph. 3, 78; Werther griesgramte, daß Lottchen solch ’nen Lumpen litt. FNicolai FdjW. 44; Murrt er und griesgrammet mit Grimm. HSachs 2, 4, 50b; Griesgramt sie mit den Zähnen. Ders. (Göz 2, 140); Die Zähne knirschen ihm und g. Schottel 1137a; Der geblendete Cyklop biß die g–d Zähne auf einander. Schaidenreißer 39a [9, 415]; Also grießgrante und brann er in ihm selbs, ganz gierig des Rach’s. 84a [20, 16], s. griesgrämen. Ver-, intr. (sein) und tr. (veralt.): ergrimmen, grimmig werden und machen, dagegen statt vergrämen, grämlich werden: Verderben ist er, der Menschenhaß, | Dem, welcher durch ihn vergramt. Kl. Od. 2, 25.