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genügsam Genügsamkeit
Genügsam, a. (~keit, f.):
sich mit Wenigem be- . gnügend (als dauernde Eigenschaft), zufrieden: So bedürfnislos, so göttlich genügsam. Hölderlin H. 1, 103; Er- innere dich der vollglücklichen Tage, da du in starker Genügsamkeit gegen den Armen standst, der des Lebens Bürde abwerfen wollte. G. 9, 344; G–keit mit Mittelmäßigkeit eine leichte und unedle Tugend. JvMüller 14, 121; Gewöhne schon in frühen Tagen | dich Jüngling an Genügsamkeit. FWSommer Goldne Spr. (Berl. 1831) 53 etc. Gen ugsamkeit. Zinkgräf 1, 333. Zstzg. z. B.: Áll-: s. allgenugsam, auch tadelnd, wie: Selbst-g.: Alles ist Nichts für einen Staatsmann von diesem Range, wenn er die Miene seiner A–keit nimmt. Zimmermann Nat. 37. Be-: B–keit mit Dem, was die Vernunft sagt. L. 10, 11; Sei b., wie das Zeischen, | das sein Nest baut aus kleinen Reischen. Rückert Mak. 2, 229; Der seinen Sinn zur B–keit lenket. 155; Gut, daß der Grobian | noch so b. ist. W. 12, 25; B–keit. 33; HB. 1, 96 etc. Ggstz.: Un-b. Sélbst-: sich selbst genügend, selbstgefällig: Dünkelhafte S–keit. G. 39, 128; 284 etc. Un-: Ggstz. von Genügsam; nicht zu befriedigend, unersättlich etc.; Im Taumel seiner u–en Liebe. G. 16, 75; Man müßte sehr un-g. sein, wenn man nicht geneigt wäre, .. den Willen für die That anzunehmen. Sch. 1237a etc. Ver-: sehr genügsam: V–keit macht immer satt. Burmann Fab. 13; Er wollte ja, bedurfte ja | so völlig Nichts, war in sich, mit sich so | v., als nur Engel sind. L. Nath. 1, 2. Ggstz,: Der Un-V–keit gehört das Wünschen. Wernike 1, 9.