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Gleißner Gleißnerin Gleißnerei gleißnerisch gleißnern
Glēīßner, m., –s; uv. (~in, f.; –nen):
Person, die gleißt (s. d. 2 und Anm.), die besser scheint oder zu scheinen sucht, als sie ist; Betrüger, Heuchler, Scheinheiliger: Ein G. und Leisetreter. Arndt Ber. 206; G–in, unerforschte, dem Meer gleich, das dich erzeugt. G. 5, 101; Doch überredete die Hoffnung mich, | die G–in. 13, 159; In der Regel | sind G. immerfart die frühsten Kirchenvögel. Langbein 2, 141; L. 12, 228; Luther 1, 228b; W. 3, 54; 29, 166 etc.
~ēī, f.; –en:
Wesen und Treiben eines Gleißners. 1. Tim. 4, 2; So wiche Wahrheit nie verlarvter G. Lichtwer 246; Die Hand aufs Herz und ohne G.! W. 3, 165; Hagedorn 2, 284; Hebel 4, 112 etc.
~isch, a.:
gleißend, gleißnermäßig: Solcher g–en Zusammensetzung, solchen betrüglichen Gewebes. Börne 2, 132; G. 12, 234; Geschminkt und g. zu schreiben. L. 13, 207; Greift durch den g–en Ansud durch, bringt den innern Gehalt auf die Probe. Musäus Ph. 2, 207; V. B. 1, 18 etc.
~n, intr. (haben):
als Gleißner handeln (selten), auch in Zsstzg. z. B.: Einen be-g., tr.: durch Gleißnerei bereden, betrügen etc.