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Gleichheit
Glēīchheit, f.; –en: 1) ohne Mz.: das Gleichſein
(ſ. Gleich II. 1 und die Gleiche), z. B.: Die G.
[Gleichmäßigkeit] des Fadens; Die G. [Ebenheit] des
Bodens; Die G. [Gradheit] einer Stange; Weder zu tief
noch zu hoch gehen, ſondern immer in einer G. [Linie,
Niveau] bleiben. Reichart Gart. 3, 15 ꝛc. Bewunderten
die erſtaunliche G. [Ähnlichkeit des Porträts]. Heinſe A. 1,
103; Daß ich in der G. [im Treffen beim Porträtieren]
ziemlich glücklich ſein ſoll. Merck’s B. 1, 422 ꝛc.; So groß
iſt unſre G. in den Zügen. Nicolai 1, 284; Die G. ihrer
Handſchrift, ihres Charakters, des Standes; Welche Verſchie-
denheit da iſt, wo man bloß G. und Einerleiheit zu erhalten
ſuchte. WHumboldt 3, 14; Die G. Aller vor dem Geſetz;
„Freiheit und G.!“ hört man ſchallen. Sch. 80a ꝛc. So
auch: Die Idee einer .. ganz gleichheitlichen [auf
G. gegründeten] Freiheit. Heine B. 152. 2) mit Mz.,
wie Ahnlichkeit: Dasjenige, worin verglichne Gegen-
ſtände übereinſtimmen: Neben manchen G–en findet man
bei Beiden doch auch bedeutende Verſchiedenheiten (Un-G–en).
Zſſtzg., nam.: Ún-: Ggſtz. der Gleichheit in allen
Bed., z. B.: Die U. der Stockwerke war durch Stufen
ausgeglichen. G. 20, 6; U. [Verſchiedenheit] des Alters.
18, 234; Dieſe U. ihrer Gemüther. Sch. 804b; Dieſe
U–en, Grillen, Widerſprüche mit ſich ſelbſt. W. 21, 55;
Die U–en [Hebungen und Senkungen] des Terrains ꝛc.