Faksimile 0593 | Seite 585
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giftig Giftigkeit
Giftig, a. (~keit, f.): 1) Gift (ſ. d. II.) enthal-
tend, auf das Leben zerſtörend einwirkend, eig. und
übertr.: G–e Schlangen, Kräuter, Luft, Pfeile ꝛc. Dazu:
Der Stockfiſch ſchmeckt nicht g. zu den durchgeſchlagenen Erb-
ſen. Hebel 3, 170 = nicht bitter [d. h. gut ꝛc.], vgl.
Gift und Galle ꝛc. 2) nam. auch von Perſonen,
die von Wuth, Bosheit, Arger ꝛc. erfüllt Andern zu
ſchaden ſtreben, = böswillig, boshaft, wüthend, ge-
häſfig ꝛc.: G. reden. Pſ. 109, 3; G–e Worte. 64, 4 ꝛc.;
Heut ſchaut Er wieder recht ſpring-g. aus. Carion MTher.
1, 6; Als euer Biſchof ſo g. über mich wurde. G. 9, 21;
Daheim ſind die Alten g. auf mich. Höfer V. 212; Die mit
den Jahren an G–keit zunimmt. Jahn M. 98; Ob nun die
Jüden ſo wunder-, wunder-g. ſind, ſolche Sprüche zu verkeh-
ren. . . G–lich verleumden. Luther 6, 545; Wenn mich dann
das Thier ſo g. anſtiert. Sch. 107b; Ein ſchwarzer, g–er
Lügner. 103b; Des gift’gen Neides. 15b; Mit ſchelen Augen
gift’ger Mißgunſt. 519b u. o.
Anm. Veralt.: Vergiftige Pfeile. Ryff Th. 23; Stich-
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wort. Luther 1, 219b; SW. 64, 417 ꝛc.; Sein Biß iſt ver-
giftig. Stumpf 608a ꝛc.; Giftlich. Fiſchart B. 211b.