Gemse
Gémse, f.; –n; Gemschen, lein; –n-:
1) eine nam. in den Alpen sich findende Antilope, Antilope rupicapra, s. Gems 1: Die G. pfeift, bäckelt 1, 123) etc.; Die hohen Berge sind der G–en Zuflucht. 104, 18; 39, 1; Wo die G. nur, | die flücht’ge, Bahn sich über Felsen bricht. 4, 34; Die G–n heißen sie „die Thiere“ oder „die Thierle“. A. 3, 394; Th. 373 (vgl. Firn-, Grat-, Vor-, Waldthier und s. Geis und Gemsbock); G–n hat das Alpgebirg gar viel. 609b; 517a etc. So: Felsen-G. (Gratthier). A. 3, 396; Wacht-G. (Vorthier, Vorgeiß). Th. 367, und bei der das Wort weiter ausdehnt: Bezoar-G. (A. bezoartica, wilde Ziege), Dam- (A. dama), Elenn- (A. oreas), Gabel- (A. furcifer), Kropf- (A. gutturosa), Rauten- (A. ellipsiprymnus), Reh- (A. capreolus), Riesen- (A. picta), Schrauben- (A. addax), Spieß-(A. oryx), Zwerg-G. (A. pygmaea). — So: Schroffe Wände gemsenhaft erklimmend. 4, 281; Gemsenartig. 12, 50 etc. — 2) übertr.: Der kleinen G. [dem flink kletternden Führerjungen] so gut als möglich zu folgen. Verst. 1, 116. — 3) Hüttenw.: ein Haken an einem Stiel mit zwei Zacken (in Form eines Gemshorns), die Bleiglätte damit vom Herd zu ziehen. — 4) Art Donauschiff.
Anm. Ahd., mhd. gamz, vgl. 2, 49; Das Gamsthier. Tr. 284. — Abstammung unsicher (s. 83); hat das mundartl. Zw.: Gemsen, lustige Sprünge machen, vgl. schwed. gamsa. — S. auch sämisch.
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