gelb
Gélb, a.:
Bez. einer Farbe, der „nächsten am Licht“ 37, 251), im Spektrum zwischen Orange und Grün liegend, vgl. die allgem. Bemerk. über die Farb-Ew. bei Blau 1—4. — Außerdem nam.:
1) G. von vielen Dingen, denen es als eigenthümliche oder zufällige Farbe zukommt, z. B.: G–e Handschuhe, Gesichtsfarbe, Steine, Blumen etc.; — Eidotter, Erbsen, Gold, Kanarienvögel etc. sind g., und danach viele Zsstzg. zur nähern Bez. der Farbennüance (außer blaß-g. etc. — s. Blau 1 —, roth-g., schwarz-g. etc. s. Blau 2 u. vgl–Jsabell) durch einen Vergleich, z. B.: Bernstein-, blätter- [wie welke Blätter], brand-, dotter-, eier-, eierdotter- 9, 30), eisen- [wie Eisenrost] 2, 379), erbsen-, flammen-, ginster-, gold-, Lied. 356), hafer-, kanarien-, leder-, mais-, nanking-, ocker-, orange(n)-, pomeranzen-, quitten-, rost-, safran-, schwefel-, speise-[wie Glockenspeise], stroh-, wachs-, wein-, zitronen-gelb u. ä. m.; Fáá geht vom Stroh-G–en undHellblonden durch das Gold-G–e, Braun- G–e bis ins Roth-G–e, Gelbrothe, sogar in den Scharlach. 39, 49; — oder aufgelöst: Sein Teint ist so g. wie eine Zitrone, Quitte etc., oder im Komparat.: Eine Streu von Blättern, g–er | als Gold. 1, 68; Schlug mich grüner und g–er, | als Schwefel und Knoblauch je ausgesehen (vgl. braun und blau). 247a etc., wie auch sonst die Steigrung: Jmmer g–er, röther und brauner färbte sich das Laub. 3, 247 etc. — G–e Wurzeln, Rüben [s. d.] etc. — Es wird Einem grün und g. vor den Augen (s. Blau 13) etc. —
2) Das g–e Fieber [s. d.]. — G–e Sucht. 9, 84; 7, 255; Vor Ärger die g–e Sucht kriegen. Sag. 1, 64, gw.: die Gelbsucht, s. d. und vgl.: Wahrheit .., die g–en Schnäbeln [s. Gelbschnabel] keineswegs behagt. 12, 90 etc. — G. gilt als die Farbe des Neids etc.: Wenn Stolz und Neid dem G–en sich verbünden. 174 etc.; Ward g. und grün vor Neid. M. 176; Wurde darüber vor Ärger grün und g. A. 1, 268; Dem g–en Neidwurm. (57) 1, 228; Ich floh den g–en Menschenneid. Rom. 119; Alle Erscheinungen durch die g–e Lupe des Mißtrauens betrachten. B. 33; Die Wangen g. und grün,| des gift’gen Neides~sichtbarliche Strafe. 15b etc. — Der grün-gelbste Neid. Gr. 2, 190; Der gift-g–e Pfaffe. Gd. 31; Um das Aug’ neid-g–en Ranft. 2, 254. —
3) über die substant.: Der G–e, z. B. vom Pferde, vgl. |der Braune: Die G–en merken Dies und fangen an zu prauschen. 267 etc.; ferner: Das G., das G–e, s. Blau 3 und 4. — Zu bemerken ist hier: Das G–e vom Ei = Dotter, auch in der Mz. und mit Verkl.: Man nehme 4 G–e, Gelbchen vom Ei, 4 Ei- Gelbchen etc.; Erst im 40sten Jahre fällt dem Schwaben das G–e vom Schnabel. 3, 211, s. Gelbschnabel; ferner versch. Arten von Gelb (außer den in 1 erwähnten Zsstzg.) nam. als Farbemittel, z. B.: Das Berg-G. [Ocher]; Blei-[gelbes Bleioryd, Massikot]; Chrom- [chromsaures Bleioryd]; Kadmium-[Schwefelkadmium]; Königs- [Rausch-G. als Malerfarbe]; Kasseler od. Mineral- [ein basisches Chlorblei]; Neapel- [antimonsaures Bleioxyd, nam. in der Olmalerei angewandt; Patent- [Mineral-G.]; Rausch-, Reiß-, Roß-[Operment]; Schütt-, Sitt- [Verbindung von Quercitron mit Thonerde und Gips]; Stein- [Zinkblende, als Anstrichfarbe]; Turners- [Mineral-G.] etc.
Anm. Ahd. gëlo, mhd. gël und so noch vielfach mund- artl. z.B. 2, 247 etc. und: Gel Seiden ... hyacinthenfarb. Nun ist ja Hyacinth beide die Blume und der Stein gelb oder goldfarb etc. 64, 21, wonach in Bezug auf die Bed. (G. = blau) wie 2. 25, 4 Erklärung der veralteten deutschen Wörter in Dr. Luther’s Bibelübers. S. 9 zu berichtigen ist. Das auslautende b ist aus w im Genit. gelwes entstanden. Vgl. lat. gilvus, helvus etc. — Es findet sich auch: Gilb, nam. in den Ableit., s. d. folg. Wörter.
Zsstzg. s. die von Blau, ferner 1, 2 und 3, wie auch Frommann 1, 231 und 5, 186, wo als „Volkssuperlativ“ noch mehre Zsstzg. angeführt werden. — Wir erwähnen noch: Blítz-: blitzblank: Die Messingnägel b. scheuern. IP. 11, 24. — Knáll-, Prāhl-: stark in die Augen fallendes, schreiendes Gelb. Jahn M. 202.
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