geizen
Gēīzen: 1) tr.:
a) den Geiz (s. d. I.) ausbrechen: Den Wein, Taback, Mais, Bäume g. etc. Im Räthselspiel mit 2: Auch Manchen sah ich g.; da sprachen, die es sahn: | es müssen seine Bäume dafür gedeihn. Mak. 2, 167. —
b) s. 2c. — 2) intr. (haben): geizig (s. d. und vgl. Geiz III.) sein, und zwar:
a) ohne Zusatz, gw.: geldgeizig sein, Geld und Gut zusammenscharren und zusammenhalten, knausern. 56, 11 etc.; Er geizet, karget, schindet, plagt die Armen. 9, 453; Mit Drachen mag der Drache g. 12, 44; Seinen Jungen, für den er sammelt, für den er spart und geizt. R. 2, 288; Daß er nicht so geize und kratze. 5, 350b; 410b; Frau, laß uns nicht so nährig g.! 4, 135 etc. —
b) Mit Etwas g., es in hohem Werth und darum zu Rathe halten, Ggstz.: verschwenden: Geizest du mit Augenblicken, die mir mehr als dir gehören? | bist du, lieblicher Verschwender, plötzlich so genau geworden? 2, 65; Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze, | drum muß er g. mit der Gegenwart. 318b; Nun soll wieder gegeizt werden mit der Zeit. JP. 9 etc. So auch: Er mußte von der Mutter geholt werden, die anfing, mit ihm zu g. [ihn in der Zeit seiner Anwesenheit keinem Andern lassen wollte]. Nov. 37. —
c) Nach Etwas g., danach gierig sein, mit Verlangen danach streben, es er-g. (s. d. 2): Der .. nach Nichts als Ruhm gegeizt. 1, 43; Die neuen Stücke Kotzebue’s, nach welchen alle Bühnendirektoren geizten. 1, 306; Ohne .. nach dem so zweifelhaften Gewinne bei theatralischer Verkörperung zu g. 102a; Nach Ehre geizt die Jugend. | Laß dich den Ehrgeiz nicht verführen! 421a; Ihr geizt umsonst nach des Olympos Mächten. Gd. 1, 62; Mit unersättlicher Begierde nach dem Eigenthum ihrer Nachbarn g. 27, 31. Auch mit abhäng. Infin.: Nicht, daß sies zu besitzen geizte. 1, 27etc. Zuw., nam. schwzr., a uf statt nach, z. B.: Ein weicher Aristipp, der auf die Wollust geizt. 66; Lacedämonier geizten auf Geld. 162 etc., ferner tr.: Wenn Duban Ehre geizt, | so kann er diesmal sich | bis zur Genüge dran erletzen. 10, 298, s. Geizig 2.
Zsstzg. z. B.: Áb-: tr.:
1) [1]: Die Seitenrutben a. —
2) [2]: Einem Etwas a., durch Geiz entziehen; Sich Etwas a., abdarben. — Āūs-:
1) [1] tr: Die Reben a. —
2) intr. [2]: aufhören zu geizen. — Be-: tr.:
1) geizig behüten, bewachen: Den begeizten Kasten. 594. —
2) Einem Etwas b., aus Gier danach mißgönnen, beneiden: Weil man den unerschöpften Meistern | die Lorbern nur umsonst begeizt. 1, 57. —
3) [1]: Den Taback b. — Ehr-: intr.: (ungw.) nach Ehre geizen. — Ent-: tr.: (ungw.) Einem Etwas e., durch (aus) Geiz entziehn. D. 1, 480. — Er-: tr.:
1) durch Geiz erwerben: Sich ein Vermögen e. etc. —
2) [2c] Etwas gierig erstreben: Welch ein Recht | e. sich die stolzen | Bewohner des Olympus | auf meine Kräfte? 7, 236; Da ihr Ruhm, Nichts weiter ergeiztet. H. 2, 378. — Ver-: gw. nur im Partic. als Ew.: Vergeizt sein, im höchsten Grade geizig, gleichsam zum personificierten Geiz geworden; Der Geizige vergeizet Leib und Seele. — Zurück-: tr.: durch Geiz, Gier zurückbringen, zurückerhalten: Ich hing entzückt an allen ihren Reizen, | als könnt’ ich in der Sympathie | .. das Paradies zurück zur Erde geizen. Gd. 172. — Zusámmen-: tr.: durch Geizen zusammenbringen: In unterbrochenen, zusammengegeizten Stunden. 16, 92 etc., u. ä. m.
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