geilen
Gēīlen: 1) intr. (haben):
a) wählig springen etc.: Ist hier nicht Einer, reich an Herden, welchem geilt | der wohlgenährte Hengst auf fetten Masten? Mak. 1, 57; Mein Genie geilte frühzeitig über jedes Gehege. 15a; Post. 42; 221b. —
b) die Geilheit befriedigen; buhlen: Andre mögen näschig g., da bei Greten, dort bei Käten. 3 Zug 138; Daß sie von den Schlangen empfahn und mit dem selbigen g. Th. 225 etc., vgl.: Wo es sein Angesicht in einem Wasser sieht und damit spielt oder g. will. 71 etc. —
c) anhaltend, dringend um Etwas bitten, betteln: So wird er doch um seines unverschämten G–s willen aufstehn und ihm geben. 11, 8; Um Brot, um ein Amt g. — Dazu: Damit ich meine Bettler und Geiler, die Drucker auf dem Leipziger Markt [die dringend Manuskript von mir verlangen], nicht versäumete. 5, 528b; 2, 261. —
d) (s. c) gierig nach Etwas trachten: Arbeitslieb’ und flinke Hand | geilte nie nach Stutzertand. 1, 101. — 2) tr.:
a) düngen: Den Acker g.; be-g. —
b) kastrieren, die Hoden ausschneiden. SW. 61, 297. — 3) refl.: (weidm.) den Samen von sich lassen: Es stinkt, hier muß sich ein Fuchs gegeilt haben.
Anm. Andre ganz veralt. Bed. bei vgl. — Es sind mehrere Stämme zusammengeflossen, vgl. Geil I und Galstern, Anm., so nam. in 1c der Begriff der Gier und Insolenz, — und des gellenden, heulenden Bettlertons. — Zu 2b, das, wenn es zu „Geile“ gehört, = ent-g. ist, vgl. köpfen neben enthaupten; Den Kohl blatten etc., wie Ohngeil (s. Geile 4) = Eunuch; doch s. Gelt, gelzen und vgl. heilen 3.
Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [1c] Einem Etwas a., abbetteln. 1, 640. —
2) [3 und 1b] refl.:
a) die Geilheit stillen: Nachdem sie sich einmal an der Tragödie abgegeilt. A. 3, 420. —
b) sich durch Geilheit entkräften. — Be- [2a]: Daß mit 1200 Häuptern Schafvieh in einer Nacht ein Morgen, wofern es ziemlich Land, nach Nothdurft begeilt werden kann. §. 29. — tr. [2b und Anm.]. — tr. [1c]: erbetteln. — nam. im Partic. adjekt.: Vergeilt sein, der Geilheit ganz ergeben, s. vergeizt — u. ä. m.
Ent-: Er-: Ver-: Work in progress
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