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Geber Geberin
Gêber, m., –s; uv. (~in, f.; –nen):
Person, die da giebt: Einen fröhlichen G. hat G. lieb. 2. Kor. 9, 7; Ich danke auch dafür dem guten G. beßrer Gaben [Gott]. Lavater Ph. 1, 180; Apollo, der freundliche G. | süßen Gesangs. Platen 1, 347; 4, 290; Dem freien G. [vgl. freigebig]. Schlegel Span. 2, 48 etc. Zuw. auch von Nichtpersonen: Bei vollen Flaschen | von Perserwein, dem G. froher Lust. W. 12, 179, vgl. Bringer.
Anm. Veralt. bei Jckelsamer statt Dativ. Mundartl. in Zsstzg. auch: Geb (ahd. gëbo), z. B. Gastgeb, Leitgeb, Weinschenk (bei Adelung Leutgeb, vgl. Leihkauf) etc. Schm., u. fem. Gastgebin. Matthesius Prof. 17.
Zsstzg. (s. geben u. Zstzg.), z. B.: Áb-: Den A. des Briefs; auch = Verkäufer, nam. bei Staatspapieren etc. Án-: [Die Weisheit] ist der heimliche Rath im Erkenntnis Gottes und ein A. [Kund-G.] seiner Werke. Weish. 8, 4; A. [Denunzianten etc.] und Zwischenträger sind das erbärmlichste Gesindel. Benedir 10, 34 etc. Ton-A. [ton-angebende, stimmführende Person]. Keller gH. 1, 319.
Āūf-: s. aufgeben 1 und 2 etc.: Der A. eines Briefs; A. beim Hohofen; Der A. des Räthsels etc.
Āūs-: s. ausgeben 2b und 2d: Die A–in [Beschließerin, Wirthschafterin] des Präsidenten. Thümmel 7, 142; L. 5, 56; Der A. [Aussteller, veralt.] eines Wechsels etc.
Bēīspiel-: W. 32, 21.
Gást-: Gastwirth: G. zum Weidenhof. G. 20, 79; = Speisewirth. Vogt Oc. 1, 274; (vgl. Benecke 1, 507a und Leihkauf), auch der Gastherr (s. d.).
Gesétz-: Lykurg war der G. Spartas; Der Richter wird in jedem Proeeß über Schriften nicht bloß zum Schiedsrichter zwischen dem Gesetz und dem Beklagten, sondern eigentlich zum Mit-G. erhoben. Gentz 1, 67. S. Gesetzgebung.
Gewált-: Macht-G.
Kúnd-: der Etwas kundgiebt.
Lêben-: Vater Äther, Aller L. Heinse A. 2, 171; [Die Sonne] die Lebensgeberin. Kl. Od. 2, 92.
Mácht-: der Einem Macht, Vollmacht zu Etwas giebt; oberd. auch: Gewalt- G.
Rāth-: der Einem Rath giebt. Spr. 15, 22; Röm. 11, 34 etc.
Stímm-: der seine Stimme abgiebt, Wähler. Briefe aus Nordamerika 111; = Ton- angeber. Guhrauer L. 1, 110 etc.
Ver-: Der V. der Sünden.
Wīēder-: Kommt .. | laut dankend vor des W–s Thron. Sch. (s. JMeyer Sch. 12), vor den Thron Gottes, der uns den Fürsten wiedergegeben.