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Gatter
Gátter, n., –s; uv.; -:
großes, gröbres Gitter (s. d.) aus breiten, starken Stäben, nam. insofern es zum Versperren dient: Die Terrasse mit dem eisernen G. G. 34, 262; Diese Wagen hatten zu beiden Seiten lange G. mit vorgehängten Freßtrögen und hinter den Stäben . . gackerte das Federvieh. Immermann Schr. 12, 70; Diese G., eiserne Roste, bilden die obern Längenseiten des Pochtrogs. Karmarsch 2, 645; An den G–n | des Kirchhofs. Matthisson 223; Nun stiegen sie über das G. [Heck, Zaun]. V. 1, 50; In Koppeln, deren Einfahrt ein breites G. hat. 187 etc., s. Zsstzg. und vgl. Atter. Zuw. für den durch ein G. verwahrten Raum, z. B. Hes. 19, 9.
Anm. S. Gatte, Anm. Mundartl. (auch bei G. s. Fall-G.) masc.: Der G., der G–n, von: Gätter (n.), ebenso wie hochd. G. und Gitter versch. s. Schm. 2, 80 und vgl. Benecke 1, 489. Veralt. Bed.: G. = Steuerruder auf einigen Elbschiffen. Frisch 1, 323c; ferner = Dach: Wo der Geier aufm G. sitzt. H. 8, 523, vgl. 517; Wann ihnen der Herr nicht allezeit auf der Hauben und auf dem G–n sitzt. Garzoni 576a.
Zsstzg. z. B.: Fáll-: in einem Thor, wozu es, herabfallend, den Eingang versperrt; Ein scheinbarer F. [s. Anm.] schließt den obern Halbzirkel [des Thors]. G. 26, 53.
Fénster-: auch übertr. (vgl. Fenster) = Augenlied. Tieck Cymb. 2, 2.
Sǟge-: das sich senkrecht auf und ab bewegende Rahmwerk einer Bretsägemaschine, worin die Sägeblätter eingespannt sind. Karmarsch 3, 22.
Schútz-:
1) Fall-G. Münchhausen 50.
2) in Schleusen und Deichen ein Thor mit 2 Flügeln, die bei der Ebbe das innre Wasser auf-, bei der Fluth das äußre zustößt. Zīēh-: das, oder womit Etwas, z. B. die Pansterwelle einer Mühle, in die Höhe gezogen wird. Zínn-: gegattertes Zinn, s. Gattern 1.