Faksimile 0552 | Seite 544
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gasten
Gáſten, intr. (haben): 1) Gaſt ſein, ſchmauſen
ꝛc.: Beim erhabnen Öneus gaſtete [weilte als Gaſt] ...
Bellerophon | einſt zwanzig Tage lang. B. 171b; Die Liebe
.. gaſtet nicht, | ſie wohnt und hauſet unter uns. Koſegarten
Rh. 1, 142 [ſie weilt nicht bloß als Gaſt, ſondern iſt
heimiſch bei uns]; Zeit, in der ich noch ſo wohlgemuth |
am Tiſche der Ruhe gaſtete. Platen 2, 53; Jedem iſt es
ehrenvoll, | bei dem ein Dichter gaſtete. Rückert Morg. 1,
126; Gd. 2, 415; Mak. 2, 224; 1, 57 ꝛc. 2) einen
Schmaus geben: Daß ein Kaufherr gaſtete, der zu ſeinem
Salz und Brot ergehen ließ ein allgemeines Aufgebot.
144 ꝛc.
Anm. S. Gaſtieren. Schwzr. mit Uml. in der Zſſtzg.:
Entgäſten: entſtellen. Zwingli 3, 246; 253, vgl. Stalder
1, 426, wie: Gaſtlich, a.; anſehnlich, wohlgeſtalt, Ggſtz.:
Un-gaſtlich, auch unfreundlich.
Zſſtzg. z. B. Be-: tr.: 1) Einen b., ſich bei ihm
einquartieren, ihn beſchmauſen, ſ. Gaſtſchaft.
2) bewirthen. Spate 614. Vgl.: Bewirthen und be-
gäſtigen. Schottel 625b; Micrälius Pomm. 3, 573; 4,
146 ꝛc. Ver-: intr. (ſein): ſeem.: Die (Ge-)Zeit
vergaſtet; das Waſſer bei der Ebbe u. Fluth weilt
gleichſam als Gaſt, iſt im Stillſtand.