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gasseln
Gásseln, 1) intr. (haben):
(mundartl.) nach Weise der Kiltgänger fenstern. Meißner Stein 13; 164, vgl. Kilt. 2) tr.: (Bäcker.) den Brotteig auf einem Brett, der sogenannten Gassel, in den heißen Ofen schieben, damit es sich schnell bräune, = garben.
Anm. Bed. 1 zu: Gasse, vgl. das nach Art latein. Adverbien gebildete: Gassatim, gehn, z. B. IP. 21, 44, woraus dann: Gassaten, intr.: „im verliebten Muthe mit Musik durch die Gassen ziehn“. Büsching zu Schweinichen 3, 71, wo es „Kassaten, gehn“ lautet, vgl. auch mit anderweitiger fremder Endung: Im Land herumkaschándert [gestreift]. Scherfer 556, s. Weinhold 41. 2) (s. Brem. Wörterb. 2, 489) und vgl.: Gastern. Frommann 5, 145; Gegösseltes Brot (panis lotus) etc. Krünitz 6, 721, viell. weil es mit Wasser bestrichen (begossen) wird.